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Camcorder: Test, Vergleich und Kaufratgeber

Aufnahme mit einem Camcorder auf einem Monopod
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Ein Video hat wohl jeder von uns schon einmal gedreht. Sei es groß die Hochzeit oder daheim die Katze, ein Smartphone hat man fast immer zur Hand. Aber auch vor dem Smartphone ließen sich schöne Ereignisse mit der Videokamera festhalten. Doch wie sieht es mit heutigen Camcordern aus? Was können sie und braucht man sie überhaupt noch? Um das zu beantworten, haben wir für Dich Ergebnisse von Camcorder Tests zusammengefasst und einen Kaufratgeber erstellt.

Unsere Favoriten

Kompakt mit langer Akkulaufzeit: Canon Legria HF R 806 auf Amazon*
“Kleiner Camcorder, perfekt für Heimvideos.”

Leicht mit gutem Bildstabilisator: Sony HDR-CX405 auf Amazon*
“Ein zuverlässiger Begleiter auf allen Wegen.”

Full HD mit Zeitlupe: Panasonic HC-V777EG-K auf Amazon*
“Die richtige Wahl für ambitionierte Anfänger.”

4K Aufnahmen für Einsteiger: Sony FDR-AX53 auf Amazon*
“Ein solides Gerät für die ersten Filme in 4K.”

4K Aufnahmen bei starkem Licht: Canon Legria HF G50 auf Amazon*
“Mit diesem Camcorder lassen sich die Sonnenseiten des Lebens festhalten.”

Der 4K Camcorder für Nachtaufnahmen: Sony FDR-AX700 auf Amazon*
“Auch im Dunkeln können hervorragende Videos gedreht werden.”

4K Aufnahmen in Zeitlupe: Panasonic HC-X2000E auf Amazon*
“Ein Ausblick auf die Welt des professionellen Filmens.”

Das Wichtigste in Kürze

  • Zum Drehen von Videos sind Camcorder die besten Geräte, da sie speziell hierfür hergestellt werden
  • Es gibt Modelle für Anfänger, Fortgeschrittene und Profis, sodass sich für jeden Einsatzzweck das richtige Gerät finden lässt
  • Gute Einsteiger Camcorder gibt es ab 200 Euro, günstigere Modelle sollten gemieden werden, da sie häufig keine brauchbaren Aufnahmen liefern
  • Die Qualität mancher Funktionen lässt sich am besten durch Ausprobieren beurteilen, vor allem, ob sie den individuellen Ansprüchen genügen
  • Jeder Camcorder kann alle Einstellungen automatisch vornehmen. Für das beste Ergebnis ist es aber sinnvoll, sich auch mit den manuellen Möglichkeiten vertraut zu machen

Die besten Camcorder: Favoriten der Redaktion

Egal ob Du nur Zuhause kurze Videos drehen oder Filme in hoher Qualität erstellen möchtest, für jede Anwendung findet sich der passende Camcorder. Einige der besten möchten wir Dir im Folgenden vorstellen. Dabei verfügen alle Geräte hier über einen Clean HDMI Output.

Kompakt mit langer Akkulaufzeit: Canon Legria HF R 806

Was uns gefällt:

  • sehr handliche Abmessungen
  • der mitgelieferte Akku bietet eine lange Laufzeit
  • der Akku ist austauschbar
  • gleichzeitiges Laden und Aufnehmen möglich
  • mit Baby Modus können bis zu drei Profile für Kinderaufnahmen angelegt werden

Was uns nicht gefällt:

  • Display bei Sonnenschein schlecht erkennbar
  • bei Wind wird Rauschen mit aufgenommen
  • kein Anschluss für ein externes Mikrofon

Mit Abmessungen von nur 53 x 58 x 116 mm passt der in Schwarz und Weiß erhältliche Canon Legria HF R806 in jede Tasche. Mit seiner langen Akkulaufzeit und zusätzlich der Möglichkeit den Akku auszutauschen, ist er immer einsatzbereit.

Besonders für Einsteiger eignet sich der Legria aufgrund seines vergleichbar niedrigen Preises und seiner guten Automatikeinstellungen. Wermutstropfen sind hierbei nur, dass sich das Display bei Sonnenschein schlecht ablesen lässt, der Autofokus recht laut ist und bei Wind ein Rauschen mit aufgenommen wird. Letzteres lässt sich leider nicht durch ein externes Mikrofon beheben, da dafür kein Anschluss vorhanden ist.

Eine nette Funktion bietet der Camcorder mit dem Baby Modus. Es lassen sich für bis zu drei Kinder Profile erstellen, die Angaben wie Geburtsdatum, Gewicht und Größe enthalten. Diese Informationen lassen sich dann in Form von Stempeln in ein Video mit einbinden, sodass Du die Entwicklung von Deinem Sprössling festhalten kannst.

Da der Camcorder über einen Clean HDMI Anschluss verfügt und sich aufladen lässt, während er aufnimmt, kannst Du ihn mithilfe eines Adapters auch als Webcam verwenden. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass der Weitwinkel für sehr nahe Aufnahmen nicht ausreicht.

Größe: 53 x 58 x 116 mm | Gewicht: 235 g | Speicherkarten: SD/SDHC/SDXC (bis 64 GB)

Leicht mit gutem Bildstabilisator: Sony HDR-CX405

Was uns gefällt:

  • sehr leichter Camcorder
  • hat einen guten Bildstabilisator
  • gute Weitwinkelaufnahmen und guter Zoom
  • Blende oder Verschlusszeit sind manuell einstellbar
  • USB-Kabel ist integriert

Was uns nicht gefällt:

  • hat einen kleinen Bildsensor
  • kein Anschluss für ein externes Mikrofon
  • kein Touchscreen, Steuerung mittels Joystick

Ebenfalls gut für Einsteiger geeignet und mit ungefähr 215 g ein wahres Leichtgewicht ist der Sony HDR-CX405. Dank der eigens von Sony entwickelten SteadyShot Technologie, leistet der Bildstabilisator ganze Arbeit und sorgt auch unter schwierigen Bedingungen für wenig Verwacklungen. Mit dem eingebauten Weitwinkelobjektiv von Zeiss gelingen Aufnahmen sowohl bei kurzer als auch weiter Entfernung zu Deinem Motiv.

Durch den recht klein geratenen Bildsensor zeigt der Camcorder bei wenig Licht leider Schwächen. Allerdings hast Du die Möglichkeit, entweder die Blende oder die Verschlusszeit manuell einzustellen und damit die Aufnahme zu verbessern. Durch das Fehlen eines Anschlusses für ein externes Mikrofon musst Du Dich mit dem Klang des eingebauten zufriedengeben. Dieser ist zwar ordentlich, aber es bleibt wie üblich bei eingebauten Mikrofonen die Anfälligkeit für Störgeräusche.

Gleich zwei Besonderheiten bietet der HDR-CX405 im Bedienkomfort. So verfügt er zusätzlich zu einer Multi-Buchse über ein direkt integriertes USB-Kabel, das sich in der Handschlaufe verstauen lässt. Zudem ist er eines von wenigen Geräten, dass nicht über einen Touchscreen bedient wird, sondern mittels eines kleinen eingebauten Joysticks. Trotz guter Menüführung brauchst Du dadurch länger, um Einstellungen vorzunehmen. Magst Du keine Touchscreens, ist das für Dich natürlich ein Vorteil.

Größe: 54 x 59,5 x 128 mm | Gewicht: 215 g | Speicherkarten: microSD/SDHC/SDXC (bis 64 GB), Memory Stick Micro (MARK2) (bis 16 GB)

Full HD mit Zeitlupe: Panasonic HC-V777EG-K

Was uns gefällt:

  • Full HD Aufnahmen mit bis zu 100p
  • HDR Videomodus zur Verbesserung der Belichtung
  • Anschluss für ein externes Mikrofon
  • Modus-Wählrad für manuelle Einstellungen
  • Wireless Twin Camera für Bild-in-Bild Aufnahmen

Was uns nicht gefällt:

  • Eigengeräusche können mit aufgenommen werden

Der Panasonic HC-V777EG-K richtet sich an anspruchsvolle Einsteiger. Er liefert gestochen scharfe Full HD Aufnahmen mit bis zu 100 Bildern die Sekunde, die mit der Funktion “Intelligent Frame Creation” auf 200 fps interpoliert werden können. Damit lassen sich hervorragend Zeitlupenvideos aufnehmen.

Für eine gute Belichtung kannst Du den High Dynamic Range Videomodus verwenden. Hierbei werden gleichzeitig zwei Aufnahmen mit unterschiedlicher Belichtung erstellt, die dann zu einem Film zusammengefügt werden. Hiermit lässt sich Über- und Unterbelichtung in schwierigen Aufnahmesituationen, wie zum Beispiel bei Gegenlicht, vermeiden.

Leider verursacht auch dieser Camcorder Eigengeräusche, die bei Nutzung des guten eingebauten Mikrofons später hörbar sein können. Allerdings hast Du die Möglichkeit über die 3,5 mm Klinkenbuchse ein externes Mikrofon anzuschließen. Zum Anstecken dieses ist sogar ein Zubehörschuh vorhanden.

Neben dem Automatikmodus gibt Dir der HC-V777EG-K auch die Möglichkeit, viele Einstellungen manuell vorzunehmen. Vorne am Gerät befindet sich ein Einstellrad, mit dem Du schnell durch die verschiedenen Modi navigieren kannst.

Schließlich wird mit Wireless Twin Camera noch eine besondere Funktion geboten. Über Wi-Fi lässt sich das Gerät mit einem Smartphone oder Camcorder im gleichen Netz verbinden, das dann als Zweitkamera verwendet wird. Damit können verschiedene Blickwinkel aufgenommen und Bild-in-Bild Videos erstellt werden.

Größe: 65 x 73 x 139 mm | Gewicht: 353 g | Speicherkarten: SD/SDHC/SDXC (bis 64 GB)

4K Aufnahmen für Einsteiger: Sony FDR-AX53

Was uns gefällt:

  • hervorragende Full HD Aufnahmen mit bis zu 100p und 100 Mbit/s im High Speed Modus
  • Tonaufnahmen mit 5.1-Kanal-Surround Sound
  • sehr guter Bildstabilisator
  • ein elektronischer Sucher ist vorhanden
  • Smartphone als Sucher und Fernbedienung verwendbar

Was uns nicht gefällt:

  • einige Funktionen nicht mit 4K nutzbar
  • keine 4K Bildübertragung per HDMI
  • kein ND-Filter vorhanden

Möchtest Du einen Camcorder, der auch in 4K aufnehmen kann, ist der FDR-AX53 ein gutes Einstiegsgerät. Natürlich besitzt er auch alle Funktionen eines Full HD Apparats in durchweg hoher Qualität. Allerdings musst Du beachten, dass je nach Aufnahmemodus nicht alle gleich gut oder überhaupt nutzbar sind.

Sowohl in 4K als auch in Full HD ist die Bildqualität hervorragend. Dabei sind in 4K Aufnahmen mit bis zu 25p und 100 Mbit/s, in Full HD mit bis zu 50p und 50 Mbit/s möglich. Für Zeitlupenvideos in Full HD mit einer Länge von 3 Sekunden (abgespielt 12 Sekunden) gibt es den High Speed Modus. Hier wird mit 100p und bis zu 100 Mbit/s aufgezeichnet. Dieser Modus ist nicht mit 4K verfügbar.

Ähnlich verhält es sich bei Tonaufnahmen. Zuerst einmal ist erwähnenswert, dass die Eigengeräusche des Camcorders kaum wahrnehmbar sind. Bei Verwendung des sehr guten eingebauten Mikrofons sind Störgeräusche nur bei starkem Wind ein Problem und es ist ein externes Mikrofon anschließbar. Wählst Du als Bildqualität Full HD kannst Du mit 5.1-Kanal-Surround Sound aufnehmen, bei 4K nur in Stereo.

Mit dem Balanced Optical SteadyShot leistet Sony beim Bildstabilisator ganze Arbeit, da wackelt nichts. Leider gilt aber auch hier, dass bei 4K Aufnahmen nicht der volle Umfang der Technik zu tragen kommt. So können gerade bei schnellem Schwenken Verwacklungen im Film zu sehen sein.

Zusätzlich zu einem Display ist ein elektronischer Sucher vorhanden. Dieser kann natürlich sehr nützlich sein, auch wenn leider kein Dioptrien Wert einstellbar ist. Ebenfalls ist es möglich über Wi-Fi eine Verbindung zum Smartphone oder Tablet herzustellen und dieses dann als Sucher und Fernbedienung zu nutzen. So lassen sich sogar mehrere Camcorder gleichzeitig steuern.

Unverständlich ist, warum über den HDMI Ausgang keine Übertragung von 4K möglich ist. Das heißt, Du kannst den Camcorder zwar über HDMI an Deinen Fernseher anschließen, aber alle Videos werden maximal in Full HD Qualität wiedergegeben.

Zuletzt ist es etwas Schade, dass kein nd-Filter vorhanden ist. So lassen sich zwar bei normalem und wenig Licht sehr gute Aufnahmen erzielen, bei sehr starkem Licht kann es aber zu Überlichtung kommen.

Größe: 73 x 80,5 x 173 mm | Gewicht: 635 g | Speicherkarten: SD/SDHC/SDXC, Memory Stick PRO Duo

4K Aufnahmen bei starkem Licht: Canon Legria HF G50

Was uns gefällt:

  • 4K Aufnahmen mit bis zu 150 Mbit/s
  • 8-Lamellen-Irisblende mit großer Öffnung
  • ein ND-Filter ist integriert
  • 5 Tasten und Wahlrad selbst belegbar
  • klappbarer Sucher mit Augenmuschel

Was uns nicht gefällt:

  • 4K Aufnahmen nur mit 25p
  • Bildsensor dürfte ruhig etwas größer sein

Auch der Legria HF G50 von Canon ist ein solider Einsteiger für das Filmen in 4K. Hierbei kannst Du sogar mit einer Bitrate von bis zu 150 Mbit/s aufnehmen. Dies zusammen mit der 8-Lamellen-Irisblende, die viel Licht durchlässt, ermöglicht scharfe, farbintensive Aufnahmen.

Dank des integrierten ND-Filters musst Du keine Angst vor Überlichtung haben. Auch wenn der Bildsensor gerne noch etwas größer sein könnte, kannst Du bei voll geöffneter Blende mit der Tiefenunschärfe experimentieren. Aufnahmen bei wenig Licht gelingen ebenfalls gut.

Einzig die Beschränkung auf 25p bei Aufnahmen in 4K und 50p bei Full HD trübt das Vergnügen ein wenig. In dieser Preisklasse ist das aber leider nicht ungewöhnlich.

Mit der Möglichkeit fünf Tasten und ein Wahlrad selbst mit Funktionen zu belegen, lassen sich Deine bevorzugten Einstellungen schnell vornehmen. Die Bedienung wird so einfach und komfortabel. Abgerundet wird dies durch einen klappbaren Sucher mit Augenmuschel. So kannst du selbst bei starkem Sonnenlicht genau sehen, was Du aufnimmst.

Größe: 115 x 84 x 231 mm | Gewicht: 875 g | Speicherkarten: SD/SDHC/SDXC

Der 4K Camcorder für Nachtaufnahmen: Sony FDR-AX700

Was uns gefällt:

  • liefert sehr gute Nachtaufnahmen
  • besitzt einen großen Bildsensor
  • HDR (HLG) Aufnahmen mit 8 Bit
  • verschiedene Einstellungen des Autofokus
  • Fernbedienung ist im Lieferumfang enthalten
  • elektronischer Sucher mit Dioptrienausgleich

Was uns nicht gefällt:

  • 4K Aufnahmen nur mit 25p
  • keine durchgehende Bedienung über Touchscreen

Für Nachtaufnahmen eignet sich der FDR-AX700 von Sony hervorragend. Dank seines großen Bildsensors gelingt das Filmen auch bei wenig Licht ausgezeichnet. Zudem lässt sich der Farb- und Helligkeitsbereich durch Verwendung von HDR noch erweitern, wodurch ein größerer Kontrastbereich erreicht und mehr Details sichtbar werden.

Zu beachten ist allerdings, dass nur Aufnahmen mit 8 Bit und nicht mit 10 Bit möglich sind. Für die direkte Ausgabe an einem (kompatiblen) Fernseher reicht das vollkommen, möchtest Du aber in der Postproduktion mit Farbeffekten arbeiten, wärst Du mit 10 Bit besser bedient. Eine höhere Framerate bei 4K Aufnahmen wäre ebenfalls schön.

Besonders stark hingegen ist der Autofokus. Er arbeitet nicht nur schnell und zuverlässig, sondern bietet Dir auch je fünf Einstellmöglichkeiten für den Tiefenbereich und die Empfindlichkeit. Damit kannst Du genau bestimmen, wie der Fokus einem Motiv folgen oder wechseln soll. Über den Touchscreen kannst Du den Fokuspunkt zudem manuell wechseln.

So gut die Steuerung über den Touchscreen auch funktioniert, so schade ist, dass nicht die komplette Navigation durchs Menü über ihn möglich ist. Hier erfolgt die Bedienung per Joystick. Dadurch wird zwar die Anzahl der Fingerabdrücke aber dem Bildschirm verringert, ist aber teilweise etwas umständlich.

Einfach wiederum ist die Steuerung aus der Ferne. Hierfür gehört eine Fernbedienung bereits zum Lieferumfang. Auch die Nutzung des Suchers ist durch den möglichen Dioptrienausgleich sowie die optionale Augenmuschel komfortabel.

Größe: 121 x 104 x 274,5 mm | Gewicht: 1080 g | Speicherkarten: SD/SDHC/SDXC, Memory Stick PRO Duo

4K Aufnahmen in Zeitlupe: Panasonic HC-X2000E

Was uns gefällt:

  • 4K Aufnahmen mit bis zu 60p
  • es lässt sich zwischen 50 und 60 Hz Modus wechseln
  • abnehmbarer Handgriff mit zwei XLR Anschlüssen und Videoleuchte
  • Aufnahmen mit hoher Farbtiefe
  • Live-Streaming über Wi-Fi
  • SDI Anschluss ist vorhanden

Was uns nicht gefällt:

  • Live-Streaming nicht in 4K möglich
  • Bildsensor klein für die Preisklasse

Der HC-X2000E von Panasonic ist ein Camcorder für den semiprofessionellen Bereich. Neben der Möglichkeit 4K Filme mit bis zu 60p aufzunehmen, bietet er die Option zwischen 50 und 60 Hertz Modus umzuschalten. Damit stehen als Bildrate 24p, 25p, 30p, 50p und 60p zur Verfügung. Zudem unterstützt er 10-Bit Aufnahmen für eine hohe Farbtiefe, die vor allem in der Nachbearbeitung einen großen Spielraum für Effekte lässt.

Beim Zubehör fällt sofort der mitgelieferte abnehmbare Handgriff auf. Dieser ermöglicht nicht nur eine bessere Führung des Geräts, sondern weist auch eine integrierte dimmbare Videoleuchte, zwei regelbare XLR-Anschlüsse und eine Mikrofonhalterung auf. Bild und Ton, die ohnehin schon ausgezeichnet sind, lassen sich hiermit noch verbessern.

Der verwendete Bildsensor ist mit 1/2,5 Zoll für diese Preisklasse leider etwas klein geraten. Damit liefert der HC-X2000E bei wenig Licht zwar eine sehr gute, aber keine herausragende Bildqualität.

Dank dem eingebauten Wi-Fi-Modul ist Live-Streaming ohne weiteres Zubehör möglich, wenn auch maximal in Full HD und nicht in 4K. Für den direkten Anschluss an ein Ausgabegerät ist zusätzlich zu einem HDMI auch ein SDI Ausgang vorhanden. Auch für diesen gilt allerdings, dass keine 4K Übertragung unterstützt wird.

Größe: 129 x 159 x 257 mm | Gewicht: 1500 g | Speicherkarten: SD/SDHC/SDXC

Kaufratgeber für Camcorder

Wenn Du Interesse an einem Camcorder hast, wird Dir die Wahl zwischen vielen verschiedenen Modellen geboten. Um Dir eine Übersicht zu schaffen, beantworten wir die wichtigsten Fragen, die vor einem Kauf aufkommen.

Für wen lohnt sich ein Camcorder?

Ein Camcorder lohnt sich erstmal für jeden, der gerne oder viel Filme dreht. Dies liegt vor allem daran, dass die Geräte natürlich darauf ausgelegt sind. Allerdings holen Kameras immer weiter auf, wie wir uns weiter unten angucken.
Um den richtigen Camcorder für Dich zu finden, ist es wichtig, die gewünschten Anforderungen zu kennen. Grob wird in Consumer und Prosumer Modelle unterschieden.

Consumer Camcorder

Consumer Camcorder sind wie der Name schon sagt für Verbraucher gedacht. Das heißt sie bieten eine gute Grundausstattung und das Gerät kann alle Einstellungen automatisch übernehmen.
Folgendes zeichnet Consumer Modelle aus

  • niedriger Preis
  • Einstellungen automatisch (oft auf manuell umschaltbar)
  • in der Regel handlich
  • der Camcorder ist eine fest zusammengebaute Einheit

Prosumer Camcorder

Das Wort Prosumer setzt sich ursprünglich aus producer und consumer zusammen, und meinte, dass ein Produkt gleichzeitig produziert und auch genutzt wird. Inzwischen wird das pro weiter gefasst auch als professional verstanden. Prosumer Camcorder sind also Profigeräte (was genauso gut als Bezeichnung verwendet werden kann und wird, aber kein so schönes Gegenstück zu Consumer bildet).
Folgendes zeichnet Prosumer Modelle aus

  • Preis nach oben offen
  • viele Einstellmöglichkeiten
  • viele Anschlussmöglichkeiten
  • 4K Aufnahmen
  • vergleichsweise eher groß und schwer
Nahaufnahme eines Camcorders, sodass die Bedienelemente erkennbar sind

Profi Camcorder bieten zahlreiche Einstellmöglichkeiten.

Welches sind die wichtigsten Kaufkriterien bei Camcordern?

Gerade Anfänger werden mit Fachbegriffen und Einstellmöglichkeiten der Camcorder überschüttet. Damit Du den Überblick behältst, haben wir für Dich alles Wichtige im Folgenden zusammengestellt.

Objektiv

Das Objektiv hat den größten Einfluss auf die Bildqualität. Dementsprechend solltest Du auch auf die Qualität des Objektivs achten. Aber auch wenn diese in der Regel mit dem Preis steigt, muss es nicht das teuerste sein. Mach Dir lieber klar, was Du mit Deinem Camcorder filmen möchtest, und wähle ein für Dich passendes. Dafür beschreiben wir folgend, was alles vom Objektiv abhängt.

Brennweite

Einfach ausgedrückt bestimmt die Brennweite den Bildbereich, der später im Video sichtbar ist. Jedoch hat bei Camcordern die Größe des Bildsensors einen Einfluss auf die Brennweite, sodass zur Vergleichbarkeit auf die entsprechende sogenannte äquivalente Kleinbild-Brennweite (oder auch 35-mm-Format) umgerechnet werden muss. Dies geschieht durch Multiplikation mit einem Crop-Faktor, der von der Sensorgröße abhängt. Einige Hersteller geben die Umrechnung auch direkt mit an.

Auf das Kleinbildformat bezogen gilt folgende Tabelle

BrennweiteEffekt
Normalobjektiv50 mm
  • Bild soll möglichst so aussehen, wie wir es auch in Natura wahrnehmen würden
Teleobjektiv> 75 mm
  • kleiner Bildbereich
  • Objekte werden vergrößert dargestellt
  • geringe Tiefenschärfe
Weitwinkelobjektiv< 35 mm
  • großer Bildbereich
  • verkleinerter Bildmaßstab
  • hohe Tiefenschärfe

Dazu wird noch die Unterscheidung gemacht, ob ein Objektiv eine oder mehrere Brennweiten besitzt

Objektiv mit FestbrennweiteZoomobjektiv
  • hat nur eine Brennweite
  • häufig höhere Bildqualität, da die Linsen genau auf diese Brennweite ausgelegt sind
  • bietet sich an, wenn beliebig auf das Motiv zu oder von ihm weggegangen werden kann
  • es lassen sich verschiedene Brennweiten einstellen
  • wird immer genutzt, wenn das Objektiv fest verbaut ist
  • ändert sich die Entfernung zum Motiv, kann durch Zoomen schnell reagiert werden

Teilt man bei einem Zoomobjektiv die maximale Brennweite durch die minimale Brennweite, so erhält man den optischen Zoomfaktor. Dieser gibt eine Vorstellung davon, wie nah ohne Verlust von Bildqualität an ein Motiv herangezoomt werden kann. Im Gegensatz dazu ist der digitale Zoom einfach nur eine Vergrößerung des Bildes, wodurch es unscharf wird.

Blende

Mit der Blende kannst Du die Lichtstärke regeln. Hierbei ist abdunkeln immer möglich und es ist dementsprechend interessanter, wie viel Licht maximal durchgelassen wird. Dies wird mit der Blendenzahl angegeben. Es gilt je kleiner die Zahl, desto lichtdurchlässiger das Objektiv. Beispielhaft ist also ein Objektiv mit der Angabe f/2,0 lichtstärker als eins mit f/2,8.

Die Blendenzahl ergibt sich, indem die Brennweite durch den Durchmesser der voll geöffneten Blende geteilt wird. Bei Zoomobjektiven sind demgemäß zwei Zahlen aufgeführt, für die kürzeste und weiteste Brennweite.

Tipp: Je weiter die Blende beim Filmen geöffnet ist, desto niedriger ist die Tiefenschärfe.
Bildstabilisator

Mit Bildstabilisatoren sollen Bewegungen des Camcorders ausgeglichen werden, sodass das Bild am Ende nicht ruckelt. Es gibt optische Bildstabilisatoren, bei denen die Objektivlinse durch vier Achsen stabilisiert wird, und elektronische, bei denen der Sensor Bewegungen ausgleicht. Zudem gibt es 5-Achsen-Bildstabilisatoren, die beides verwenden.

Im Allgemeinen sind Camcorder sehr gut, wenn es um die Stabilisierung geht. Wie gut genau muss aber letztendlich mit dem Gerät ausprobiert werden.

In manchen Fällen kann es von Vorteil sein, wenn Du den Bildstabilisator ausstellen kannst. Zum Beispiel, wenn Du mit einem Stativ filmst, da sonst der Camcorder möglicherweise versucht Bewegungen auszugleichen, die es nicht gibt. Dies kann ebenfalls zu Rucklern im Film führen.

Wusstet Du, dass der Bildstabilisator bei ausgeschaltetem Gerät klappern kann? Dies liegt an der freien Lagerung der Linsen. Sobald Du Deinen Camcorder einschaltest, ist dieses Geräusch bestenfalls gar nicht mehr zu hören. In jedem Fall muss es Dir keine Sorgen bereiten.
Autofokus

Mit dem Fokus bestimmst Du, worauf scharfgestellt werden soll. Durch die Tiefenschärfe ergibt sich, wie die Umgebung abgebildet wird. Der Autofokus hingegen bestimmt die Schärfe für Dich. Es gibt Situationen, in denen ein guter Autofokus sehr nützlich sein kann, zum Beispiel wenn sich Dein Motiv auf Dich zubewegt.

Auch hier gilt, dass Du die Qualität des Fokus am besten durch Ausprobieren bestimmen kannst.

ND-Filter

ND-Filter steht für Neutraldichtefilter, auch Neutralfilter oder Graufilter genannt. Diese Filter können vor das Objektiv gesteckt werden und ermöglichen die Abdunkelung des Bildes. Dadurch kann mit weit geöffneter Blende aber ohne Überlichtung gefilmt werden, wodurch mit Tiefenschärfe gearbeitet werden kann.

Camcorder können eingebaute ND-Filter besitzen, was die Bedienung sehr einfach macht.

Bildsensor

Der Bildsensor wandelt das einfallende Licht in elektrische Signale um. Dementsprechend wichtig ist er für die Qualität Deiner Aufnahmen.

Oft wird immer noch mit der Anzahl der Megapixel geworben, allerdings ist die Größe des Sensors wichtiger. Die Bildqualität kann sogar sinken, wenn sich zu viele Pixel auf einem Sensor befinden, da diese dann kleiner sein müssen und ein schlechteres Ergebnis liefern. Zudem sind große Sensoren lichtempfindlicher, wodurch Aufnahmen im Dunkeln besser gelingen.

Bildsensoren könnten zwar größer gebaut und die Bildqualität unter sonst gleichen Gegebenheiten erhöht werden. Jedoch würden dann auch die Camcorder größer, schwerer und teurer werden. Viele Einsteiger Modelle nutzen daher vergleichsweise kleine Sensoren, wobei eine Größe von ⅙ Zoll nicht unterschritten werden sollte. Um zu sehen, ob Du mit der Filmqualität letztendlich zufrieden sein wirst, lohnt sich unabhängig von den Zahlen einen Camcorder auszuprobieren.

Tipp: Bedingt durch ihre kleine Bauweise, sind auch die Bildsensoren in Smartphones häufig sehr klein. Dadurch ist ihre Bildqualität bei wenig Licht meist deutlich schlechter als die von Camcordern und Kameras.

Sucher

Damit Du schon während des Filmens kontrollieren kannst, was Du aufnimmst, besitzt jeder Camcorder einen kleinen Monitor. Zusätzlich gibt es die Option eines Suchers. Hierbei siehst Du durch ein Okular auf einem kleinen Display, was aufgenommen wird.

Dies kann von Vorteil sein, wenn die Umgebung sehr hell und damit der Bildschirm schwer ablesbar ist. Zudem kannst Du bei Verwendung des Suchers den Camcorder am Kopf abstützen und damit stabilisieren. Manche Geräte bieten sogar eine Dioptrienkorrektur.

Gerade viele Einsteigergeräte verzichten auf einen Sucher. Ob Du einen benötigst, musst Du selbst beurteilen. Möchtest Du zum Beispiel viel über oder unter Augenhöhe filmen, wirst Du ihn wahrscheinlich nicht missen.

Hat ein Camcorder einen Sucher, ist dies grundsätzlich ein elektronischer Sucher (auch EVF = Electronic Viewfinder genannt). Wie bereits erwähnt ist hier ein kleines Display im Okular eingebaut. Bei Kameras besteht daneben die Möglichkeit zu einem optischen Sucher (auch OVF = Optical Viewfinder genannt). Hierbei siehst Du das Motiv direkt durch die Kamera.

Falls Du auch Interesse an Kameras hast, haben wir hier die Vor- und Nachteile beider Varianten für Dich gegenübergestellt

Optischer SucherElektronischer Sucher
+ benötigt keinen Strom
+ keine Verzögerung
+ das Bild erscheint größer, so kannst Du es besser beurteilen
+ kannst Du auch bei ausgeschaltetem Gerät nutzen
+ Du siehst genau das Bild, das Du aufnimmst
+ viele Informationen zu Film und Einstellungen können abgelesen werden
– Du siehst nicht das Bild, das Du aufnimmst, sondern wie es in Natur aussieht
– wenige Informationen sichtbar
– kleines Bild, Details sind möglicherweise schwer erkennbar
– erhöhter Akkuverbrauch
– Bildverzögerung möglich
– kannst Du nur bei eingeschaltetem Gerät nutzen

Die beste Vorschau erhältst Du mit Anschluss eines externen Bildschirms. Natürlich ist das nicht immer möglich oder praktisch, ergibt sich aber die Gelegenheit dazu, solltest Du sie nutzen.

Videoauflösung

Digitale Bilder setzen sich aus vielen kleinen Bildpunkten, sogenannten Pixeln, zu einem Gesamtbild zusammen. Die Anzahl der Pixel in der Breite multipliziert mit der Anzahl der Pixel in der Höhe ergibt die Auflösung und bestimmt das Seitenverhältnis. Häufig wird auch die Gesamtzahl der Pixel in Megapixeln angegeben.

Als Faustregel kannst Du Dir durchaus merken, je höher die Auflösung, desto besser das Bild. Behalte aber bitte im Hinterkopf, dass eine hohe Videoauflösung allein kein gutes Bild ausmacht. So muss zum Beispiel auch der Bildschirm, auf dem Du Dir den Film ansiehst, eine entsprechende Bildauflösung bieten. Hier sind die gebräuchlichsten Auflösungen aufgelistet

AuflösungSeitenverhältnisPixel Breite x Pixel HöheMegapixel (ungefähr)
SD
(Standardauflösung)
4:3768 x 5760,44
HD (720p)
(auch HD ready genannt)
16:91280 x 7200,92
Full HD (1080p)16:91920 x 10802,07
UHD
(Ultra High Definition)
16:93840 x 21608,29
4K
(auch True 4K genann)
17:94096 x 21608,85

UHD und 4K werden oft synonym verwendet. Wie Du in der Tabelle sehen kannst, ergibt sich der Unterschied durch die verschiedenen Seitenverhältnisse. Das Verhältnis 16:9 ist im Moment das übliche bei Fernsehern und Computerbildschirmen, wohingegen 17:9 bei 4K Filmen in Kinos verwendet wird. Auch wenn sie eigentlich “nur” 3840 x 2160 Pixel verwenden, werden solche Fernseher als 4K Fernseher bezeichnet (genauso Bildschirme).

Generell solltest Du Dir schon vor dem Filmen überlegen, welches Seitenverhältnis Dein Video haben soll. Eine nachträgliche Änderung ist zwar möglich, kann aber zu einem verzerrten Bild oder abgeschnittenen Rändern führen. Möchtest Du nur im 16:9 Format drehen, musst Du meist nicht weiter aufpassen, da das auch bei Camcordern der Standard ist.

Schließlich noch ein Wort zu Megapixeln. Es kommt immer noch vor, dass gerne mit einer hohen Anzahl an Megapixeln geworben wird. Dies ist aber für eine gute Videoauflösung gar kein Muss. Für eine Aufnahme in 4K reichen, wie Du oben sehen kannst, schon weniger als 9 Megapixel. Für Full HD werden nicht einmal 2,1 Megapixel benötigt.

Bildrate

Ein Film ist nichts anderes als die schnelle Abfolge von einzelnen Bildern. Die Bildrate, auch Framerate genannt, gibt an, wie viele Bilder in einer Sekunde zu sehen sind (englisch frames per second). Angegeben wird der Wert mit der Anzahl der Bilder und einem p dahinter. Also für eine Aufnahme mit zwölf Bildern pro Sekunde einfach 12p. Dies ist auch die geringste Framerate, damit wir etwas als Film wahrnehmen.

Hier eine Übersicht der üblicherweise genutzten Framerates

FramerateAnwendung
24p
  • klassischerweise die Framerate, die bei Kinofilmen genutzt wird
  • hauptsächlich dadurch bedingt, was früher technisch möglich war
  • praktisch kein sichtbarer Unterschied zu 25p
25p
  • Standard bei Online Videos
  • TV-Standard in Europa (PAL Raum), weil das Stromnetz eine Frequenz von 50 Hertz hat
30p
  • TV-Standard in den USA und Japan (NTSC Raum), weil das Stromnetz eine Frequenz von 60 Hertz hat
  • die meisten Displays (beispielsweise von Computern und Smartphones) haben (noch) eine Bildwechselfrequenz von 60 Hertz
50p
  • gerne genutzt, um schnelle Bewegungen aufzunehmen, zum Beispiel bei Sportsendungen
  • es lässt sich sehr leicht verlustfrei eine Zeitlupe in halber Geschwindigkeit erstellen, da 50 : 2 = 25 zum einen glatt aufgeht und zum anderen 25p eine gebräuchliche Framerate ist
60p
  • wie 50p, die Zeitlupe wird dann mit 30p abgespielt
> 60p
  • wird meist nur genutzt, wenn eine Aufnahme in Zeitlupe erstellt werden soll
  • es wird dann ein Vielfaches von 25 oder 30 verwendet

Wie Du siehst, gibt es hier gar nicht so viel zu beachten. 25p sind für die meisten Videos eine gute Wahl und können Dich sehr weit bringen.

Möchtest Du gerne sich schnell bewegende Motive aufnehmen oder viel mit Zeitlupe arbeiten, sollte Dein Camcorder auch hohe Framerates aufnehmen können.

Wusstest Du, dass wenn Bildfrequenz und Gerätefrequenz keine Vielfachen voneinander sind, der Film leicht flackern kann? Dies kann zum Beispiel passieren, wenn Du Dir ein Video mit 25p an einem Bildschirm mit 60 Hertz anguckst. Häufig ist das allerdings nicht wahrnehmbar oder nur in sehr ruhigen Szenen. Sollte es Dir aber einmal auffallen, musst Du Dir keine Sorgen machen. Es handelt sich nicht um einen Bildfehler.
Achtung: Je nachdem, ob ein Camcorder für den PAL oder NTSC Raum gedacht ist, kann sich unterscheiden, mit welchen Framerates er aufnehmen kann.

Bitrate

Die Bitrate gibt an, wie viele Megabits pro Sekunde (MBit/s) gespeichert werden. Das heißt je höher die Bitrate, desto mehr Informationen werden gespeichert und also desto besser sind Details im Film erkennbar.

Damit Du eine etwas bessere Vorstellung davon hast, was das bedeutet, eine DVD hat eine Bitrate von 4 bis 8 MBit/s, eine Blu-Ray von 24 bis 40 MBit/s. Wenn Du mit hoher Framerate aufnimmst, empfiehlt es sich auch die Bitrate zu erhöhen.

Es wird noch unterschieden zwischen einer konstanten und variablen Bitrate.
Bei der konstanten bleibt die Bitrate den ganzen Film über gleich, egal was aufgenommen wird.
Bei der variablen ändert sich die Bitrate je nachdem, was zu sehen ist. Ist beispielsweise ein großer Teil des Bildes schwarz, wird eine niedrige Bitrate verwendet, sind viele Details zu erkennen eine hohe.

Achtung: Je höher die Bitrate, desto mehr Speicherplatz und höhere Schreibgeschwindigkeit wird benötigt.

Aufnahmeformat

Das Aufnahmeformat bestimmt, wie Deine Videos abgespeichert werden. Es setzt sich zusammen aus einem Container und zwei Codecs, je einem für Bild und Ton. Wichtig für Dich ist an erster Stelle, auf Kompatibilität zu achten. Das heißt die Bearbeitungsprogramme, die Du benutzen möchtest, müssen das verwendete Aufnahmeformat beherrschen. Dann kannst Du es später auch in ein anderes umwandeln.

Der Container ist genau das, ein Behältnis für die gespeicherten Daten. Codec setzt sich zusammen aus den Wörtern codieren und decodieren. Um Speicherplatz zu sparen, werden nicht alle Informationen gespeichert, sondern nur bestimmte relevante. Welche hier als relevant angesehen werden, hängt von dem verwendeten Codec ab, dies ist der codieren Teil. Damit später ein vollständiges Bild zustande kommt, muss dieser Prozess auch in die andere Richtung möglich sein, das ist das Decodieren.

Durch dieses komprimierte Speichern hat man auf jeden Fall an irgendeiner Stelle Informationsverlust. Das Ziel ist, dass man das dem Film am Ende nicht anmerkt. Daher gibt es sehr viele verschiedene Codecs und es werden immer neue entwickelt. Möchtest Du ohne Verlust speichern, musst Du das sogenannte RAW Format verwendet. Damit wird nichts komprimiert, dafür aber sehr viel Speicherplatz benötigt.

Es gibt zwei Herangehensweisen bei der Kompression.

Bei der Intraframe-Kompression wird jedes Bild einzeln betrachtet und komprimiert. Dies hat Vorteile für die Nachbearbeitung, da auch dann jedes Bild einzeln angesteuert werden kann.

Bei der Interframe-Kompression werden Bildsequenzen zusammengefasst und nur die Änderungen von einem Bild zum nächsten gespeichert. Durch die Abhängigkeit ist das nicht gut zum Nachbearbeiten, dafür wird weniger Speicherplatz gebraucht.

Tipp: Manche Camcorder können in zwei Formaten gleichzeitig aufnehmen. Dann kann eines verwendet werden, dass sich gut teilen lässt (wie mp4), und eines, dass sich gut für Nachbearbeitungen eignet (wie AVCHD).

Tonqualität

Alle Camcorder besitzen ein eingebautes Mikrofon. In der Regel lassen sich damit auch gute Tonaufnahmen erzielen. Jedoch ergeben sich durch diesen festen Einbau auch zwei Nachteile.

Zum einen wirst Du es selten schaffen, mit dem eingebauten Mikrofon nahe an der Tonquelle aufzunehmen. Dies lässt sich bei der Bauart natürlich nicht vermeiden.

Zum anderen können sich Geräusche vom Gehäuse auf die Aufnahme übertragen, die dann als Knacken oder Rauschen wahrnehmbar sind. Inzwischen wird versucht Mikrofone so einzubauen, dass dieser Übertrag vermindert wird. Allerdings schlägt sich das dann auf die Kosten nieder.

Beide Problem kannst Du mit einem externen Mikrofon lösen. Zum Verbinden muss Dein Camcorder über einen XLR oder Klinkenanschluss verfügen.

Videoleuchte

Für ein gutes Video ist eine gute Beleuchtung wichtig. Wenn das natürliche Licht nicht ausreicht, kann eine Videoleuchte Abhilfe schaffen. Manche Camcorder besitzen eine integrierte Leuchte, das ist allerdings eher selten.

Möchtest Du eine Videoleuchte nachrüsten, achte auf die Größe, Stromversorgung, Lichtstärke und ob und wie sich diese regulieren lässt.

Speichermedien

Es gibt die Möglichkeit Daten analog oder digital zu speichern. Aktuelle Camcorder sind digital, da damit eine höhere Auflösung und kleinere Bauweise möglich ist. Als Speichermedien gibt es die Auswahl zwischen (internen und externen) Festplatten und Speicherkarten. Achte darauf, welche Karten von Deinem Gerät unterstützt werden. Unter anderem gibt es folgende

SpeicherkarteAbmessungen in mmSpeicherkapazitätmaximale Schreibgeschwindigkeit in MB/s
microSD
microSDHC
microSDXC
11 x 15 x 18 MB bis 2 GB
4 GB bis 32 GB
32 GB bis 1 TB
260
SD
SDHC
SDXC
24 x 32 x 2,18 MB bis 2 GB
4 GB bis 32 GB
32 GB bis 1 TB
260
CFast36,4 x 42,8 x 3,664 GB bis 512 GB450
XQD38,5 x 29,8 x 3,832 GB bis 256 GB400
CFexpress Typ A
CFexpress Typ B
28 x 20 x 2,8
38,5 x 29,8 x 3,8
80 GB oder 160 GB
128 GB bis 2 TB
1000
2000

CFast, XQD und CFexpress Karten sind robuster und schneller als SD Karten, dafür aber auch teurer. In der Tabelle sind die (theoretisch) maximal möglichen Schreibgeschwindigkeiten der verschiedenen Karten aufgeführt. Die Geschwindigkeit einer bestimmten Karte wird vom Hersteller auf der Karte selbst, ihrer Verpackung oder in der Produktbeschreibung angegeben.

SD Karten werden nach Geschwindigkeit in Klassen unterteilt. Hierbei werden niedrigste Schreibgeschwindigkeiten wie folgt garantiert

Geschwindigkeitsklasseniedrigste Schreibgeschwindigkeit in MB/s
Class 2 (C2)2
Class 4 (C4)4
Class 6 (C6)
Video Class 6 (V6)
6
Class 10 (C10)
UHS Class 1 (U1)
Video Class (V10)
10
UHS Class 3 (U3)
Video Class 30 (V30)
30
Video Class 60 (V60)60
Video Class 90 (V90)90

Für Full HD Aufnahmen sollte Deine genutzte Karte mindestens eine Schreibgeschwindigkeit von 10 MB/s aufweisen, für 4K Aufnahmen 30 MB/s. Generell gilt, je schneller die Speicherkarte desto besser.

Früher wurden Daten analog auf Magnetbänder von beispielsweise VHS-, Video-8-, Hi8- oder Betacam-Videokassetten aufgenommen. Diese Speichermedien werden nicht mehr unterstützt.

Akku

Über den Akku wird Dein Camcorder mit Strom versorgt. Die Aufnahmezeit hängt also von seiner Kapazität und dem Stromverbrauch ab. Damit Du das nicht selbst ausrechnen musst, wird die ungefähre Laufzeit vom Hersteller angegeben, wobei Du bei Einsteiger Modellen schon gerne mit zwei Stunden rechnen darfst.

In der Regel ist der Akku eines Camcorders austauschbar, es gibt aber auch Modelle, wo er fest verbaut ist. Ein austauschbarer Akku ist offensichtlich praktisch, wenn Du nicht immer die Möglichkeit hast ihn aufzuladen, zum Beispiel auf langen Wanderungen. Dann kannst Du einfach weitere geladene Akkus mitnehmen.

Das Laden des Akkus im Gerät ist möglich, dauert aber häufig lange. Hier kann es sich lohnen, ein externes Ladegerät zu verwenden. Viele gerade kleine Camcorder sind auch mit Powerbanks kompatibel.

Tipp: Möchtest Du Deinen Camcorder zum Live-Streaming verwenden, ist es von Vorteil, wenn der Akku auch während Du filmst geladen werden kann.

Anschlüsse

Natürlich möchtest Du Deinen Camcorder auch mit anderen Geräten verbinden. Dafür gibt es eine Reihe Anschlussmöglichkeiten, von denen wir die gebräuchlichsten in der folgenden Tabelle vorstellen.

AnschlussVerwendung
HDMI
Mini HDMI
Micro HDMI
  • Anschluss an Ausgabegeräte wie Fernseher
  • Übertragung von Bild und Ton
  • alle drei der gleiche Anschluss in verschiedenen Größen
USB
Micro-USB
  • Aufladen des Akkus
  • Datenübertragung an Computer
  • beides der gleiche Anschluss in anderer Größe
HD-SDI
3G-SDI
  • Übertragung von Bild und Ton
  • HD: Videoübertragung in maximal Full HD Qualität
  • 3G: Videoübertragung in maximal 4K Qualität
Klinkenbuchse
  • Anschluss für ein externes Mikrofon
XLR
  • Anschluss für ein externes Mikrofon
  • robuster und weniger störanfällig als Klinkenanschluss
LAN
W-LAN
  • Verbindung mit Netzwerk
  • Live Streaming
  • Datenübertragung
  • LAN: Anschluss mit Ethernet Kabel
  • W-LAN: kabellos

Alternativen

Smartphone und Kamera sind zwei Alternativen zu einem Camcorder. Dabei wird ein Camcorder in der Regel bessere Filme als beide liefern, da das seine Hauptfunktion ist.

Gerade bei wenig Beleuchtung, bieten die meisten Smartphones schlechte Ergebnisse, da die verbauten Bildsensoren so klein sind. Wenn Du nur hin und wieder ein kurzes Video drehen möchtest, kann das aber ohne weiteres für Dich ausreichen.

Wenn Du nicht gleich einen Camcorder kaufen möchtest, gibt es auch einiges an Zubehör für Smartphones und Kameras, mit dem sich die Videoqualität verbessern lässt (zum Beispiel Stativ und Leuchte).

Wie funktioniert ein Camcorder?

Ein Camcorder besteht aus drei Hauptkomponenten, dem Objektiv, dem Bildsensor und dem Rekorder. Hierbei ergibt sich der Unterschied zu einer Fotokamera nur durch den Rekorder. Objektiv und Bildsensor sind zusammen gerade eine Kamera, wodurch sich der Begriff Camcorder aus Kamera und Rekorder ergibt.

Im Objektiv befinden sich mehrere Linsen, durch die das einfallende Licht gebündelt auf den Bildsensor geleitet wird. Dieser ist mit vielen roten, grünen und blauen Megapixeln bedeckt. Trifft nun Licht auf einen Pixel, kann der Sensor diese Bildinformation in elektrische Signale umwandeln, die von der Elektronik im Camcorder ausgelesen und vom Rekorder gespeichert werden können.

Welche Marken stellen qualitative Camcorder her?

In diesem Abschnitt stellen wir Dir einige Marken vor, die qualitative Camcorder herstellen.

Sony

Sony wurde 1946 in Tokyo gegründet und ist der drittgrößte japanische Elektronikkonzern (nach Hitachi und Panasonic). Die ersten vollwertigen Camcorder wurden von Sony 1983 auf den Markt gebracht. Heute gehört die Herstellung von Bildsensoren, die auch von vielen anderen Unternehmen genutzt werden, zum Kerngeschäft. Zudem besteht seit 1996 eine Partnerschaft mit dem Unternehmen Zeiss, das für seine guten Objektive bekannt ist.

Panasonic

Der 1918 gegründete Elektronikkonzern Panasonic hat seinen Hauptsitz ebenfalls in Japan. Er war an einigen Innovationen im Bereich Camcorder beteiligt, darunter das Videosystem DV, das lange Zeit wegen seines guten Preis-Leistungs-Verhältnisses beliebt war. In der Entwicklung von Kameras und Objektiven arbeitet Panasonic mit der Firma Leica zusammen, die auf die Herstellung von Fotoapparaten und Ferngläsern spezialisiert ist.

Canon

Das ebenfalls japanische Unternehmen Canon wurde 1937 gegründet und ist Weltmarktführer im Bereich Digitalkameras. Daneben ist es unter anderem auch mit Camcordern erfolgreich und bietet ein umfangreiches Angebot an Zubehör.

JVC

1927 wurde JVC von einem amerikanischen Schallplatten-Produzenten gegründet. Von 1954 bis 2008 war das Unternehmen eine Tochter von Panasonic, bis es sich mit der Firma Kenwood zusammenschloss. Seit 2011 ist es eine Tochter der daraus entstandenen JVC Kenwood Corporation. Von Anfang an hat sich JVC auf die Entwicklung und Herstellung von Audio- und Video-Produkten konzentriert, wobei es sich vor allem mit dem ersten VHS-Videorekorder hervorgetan hat.

Wo kann man einen Camcorder kaufen?

Du kannst Camcorder sowohl online als auch in Elektro-Fachgeschäften vor Ort kaufen. Beides bietet Dir Vor- und Nachteile.

Online kannst Du die Werte der Geräte in Ruhe vergleichen. Nach dem Kauf hast Du die Möglichkeit Zuhause den Camcorder unter verschiedenen Bedingungen zu testen. Wenn er Deine Anforderungen dann in der Praxis nicht erfüllt, kannst Du ihn zurückschicken.

In den meisten Elektrogeschäften hast Du ebenfalls die Möglichkeit, die Camcorder zu testen. Technisch dann natürlich in wesentlich geringerem Umfang. Dafür hast Du die Gelegenheit, die Haptik und das Handling von vielen verschiedenen Modellen direkt zu vergleichen.

Ist ein Camcorder überhaupt noch zeitgemäß?

Ja, auch heute ist ein Camcorder zeitgemäß. Dies zeigt sich bereits daran, wie viele verschiedene Modelle angeboten werden. Vielfilmer schätzen Camcorder schon allein wegen der guten Handhabung, sowohl was die Bedienung als auch die Ergonomie betrifft.

Darüber hinaus ist und bleibt der Camcorder ein Spezialwerkzeug zum Erstellen von Filmen. So gibt es zwar Alternativen, aber nur hier ist die Technik komplett für den Dreh von Videos aufeinander abgestimmt. Das heißt, solange der Wunsch besteht, bewegte Bilder festzuhalten, sind Camcorder aktuell.

Ist eine Kamera oder ein Camcorder besser?

Pauschal lässt sich nicht sagen, ob eine Kamera oder ein Camcorder besser ist. Während Du mit beiden Geräten sowohl fotografieren als auch filmen kannst, sind Kameras hauptsächlich für ersteres und Camcorder für letzteres ausgelegt. Das heißt, wenn Du größtenteils Videos drehen und kaum oder gar nicht fotografieren möchtest, bist Du in der Regel mit einem Camcorder besser bedient und umgekehrt.

Hast Du an beidem Interesse, sind hier Camcorder und Kamera gegenübergestellt. Wobei natürlich angenommen wird, dass sie sich in einem ähnlichen Preis-/Leistungssegment befinden.

CamcorderKamera
  • ergonomisch
  • viele Funktionen mit einem Knopfdruck einstellbar
  • sieht subjektiv professioneller aus
  • mehr Aufnahmeformate
  • höhere Bit- und Frameraten
  • bessere Wärmeableitung durch größeres Gehäuse
  • größerer Bildschirm
  • in der Regel besserer Bildstabilisator
  • oft etwas günstiger
  • verschachtelte Menüführung
  • sieht subjektiv nicht so professionell aus
  • schneller Wechsel zwischen filmen und fotografieren
  • teilweise Aufnahmebegrenzung auf 30 Minuten am Stück
  • größerer Bildsensor
  • kein XLR Anschluss
  • in der Regel besserer Fokus

Wie viel kosten Camcorder?

Es gibt Camcorder bereits unter 100 Euro. Allerdings wirst Du häufig mit einem Smartphone bessere Videos drehen können als mit diesen Geräten. Ab ungefähr 200 Euro sind gute Einsteiger Modelle erhältlich.

Nach oben sind dem Preis kaum Grenzen gesetzt. Professionelle Camcorder für den Dreh von Spielfilmen oder ähnlichem haben gerne einen Preis im fünfstelligen Bereich.

Achtung: Bei den sehr teuren Profigeräten kann es vorkommen, dass noch zusätzlich für Lizenzen gezahlt werden muss, damit auch alle Funktionen genutzt werden können (zum Beispiel filmen mit 6K Auflösung).

Welche Bearbeitungsmöglichkeiten ergeben sich bei Videos mit dem Camcorder?

Je nach Camcorder sind bereits einige Bearbeitungen eines Videos direkt mit dem Gerät möglich. Häufig sind diese aber nicht sonderlich umfangreich.

Um ein Video ordentlich bearbeiten zu können, benötigst Du einen Computer und ein entsprechendes Programm. Dabei gibt es eine große Auswahl sowohl an kostenlosen als auch kostenpflichtigen Programmen. Von einfachen Schnitten bis zu aufwendigen Effekten sind in der Nachbearbeitung kaum Grenzen gesetzt.

Wenn Du Bearbeitungssoftware aussuchst, achte darauf, dass sie Dein verwendetes Aufnahmeformat beherrscht.

Wichtiges Zubehör für die Camcorder

Selbstverständlich gibt es zu Camcordern jede Menge Zubehör. Ein paar Dinge, an denen Du schwer vorbeikommst, stellen wir Dir hier vor.

Speicherkarten

Speicherkarten, wie beispielsweise SD-Karten, sind bei Camcordern das üblichste Speichermedium. Bei der Auswahl zu berücksichtigen sind Kompatibilität, Schreibgeschwindigkeit und Speichergröße. Je höher die Qualität Deiner Filme sein soll, desto höher muss auch die Geschwindigkeit der Karte sein, und desto mehr Speicher wird benötigt.

Als kleine Orientierung hier eine Tabelle, wie lange ungefähr auf eine 64 GB Karte aufgenommen werden kann. Je nach Framerate und vor allem Aufnahmeformat können diese Zeiten abweichen, genaue Angaben dazu findest Du in der Regel im Handbuch Deines Camcorders.

VideoauflösungBitrate in MBit/sAufnahmezeit in HH:MM (64 GB)
UHD400
100
60
0:20
1:20
2:09
Full HD200
100
60
28
0:40
1:20
2:09
5:21
HD100
60
28
1:19
2:09
5:21
SD285:21

Zubehörschuh

Ein Zubehörschuh ist eine Halterung für externe Mikrofone, Sucher, Lampen und ähnliches. Dabei ermöglicht ein Sockel das Anstecken des Zubehörs an Deinen Camcorder, damit Du letztendlich nur diesen und nicht auch alle Hilfsmittel einzeln in der Hand hast.

Es gibt Apparate, die über einen eingebauten Zubehörschuh verfügen. Größere Geräte können sogar die Möglichkeit bieten, externes Zubehör anzuschrauben.

Mikrofon

Zu einem Film gehört natürlich auch Ton. Daher ist in allen Camcordern direkt ein Mikrofon eingebaut. Unabhängig von der Qualität, ist dies allerdings ein Nachteil. Meistens ist es besser, wenn sich das Mikrofon nah an der Tonquelle befindet. Mit dem eingebauten lässt sich das in der Regel nicht bewerkstelligen. Zudem können sich Geräusche vom Gehäuse auf das Mikrofon übertragen, was dann als Knacken oder Klappern hörbar ist.

Drehst Du nah an der Tonquelle oder legst nicht ganz so viel Wert auf Spitzenklang, wird das immer noch ausreichen. Ansonsten achte darauf, dass Du ein zusätzliches Mikrofon an Deinen Camcorder anschließen kannst.

Bei der Auswahl des richtigen Mikrofons für Deinen Zweck, solltest Du auf seine Richtcharakteristik und den Anschluss achten.

Richtcharakteristik eines Mikrofons

Die Richtcharakteristik eines Mikrofons gibt an, in welche Richtung das Mikrofon empfindlich ist. Das heißt, Ton der nicht aus dieser Richtung kommt, wird ausgeblendet. Es lässt sich vor allem zwischen zwei Charakteristiken unterscheiden.

Bei der Kugelcharakteristik ist das Mikrofon in alle Richtungen empfindlich, es wird also Ton rund um das Mikrofon aufgenommen.

Bei der Nierencharakteristik ist die Empfindlichkeit vorne am Mikrofon am größten und nimmt nach hinten hin ab. Hier musst Du dann noch aufpassen, wie schnell und stark die Empfindlichkeit abnimmt. Bei der Aufnahme muss das Mikrofon natürlich so gehalten werden, dass sich die Tonquelle im empfindlichen Bereich befindet.

XLR oder Klinkenstecker

Ein Mikrofon lässt sich entweder über XLR oder Klinkenstecker an einen Camcorder anschließen.

Klinkenstecker kennst Du wahrscheinlich schon von Kopfhörern, die sehen hier natürlich genau so aus. Mit seinen üblicherweise 3,5 mm nimmt der Anschluss nicht viel Platz ein, dafür kann man das Kabel leicht versehentlich rausziehen. Außerdem sind Klinkenstecker anfälliger für Störgeräusche.

XLR Stecker sind dreipolige massive Stecker. Der Anschluss nimmt natürlich mehr Platz ein, als der eines Klinkensteckers. Dafür sind XLR robuster, lassen sich nicht versehentlich herausziehen und sind unanfällig gegenüber Störgeräuschen.

Fellwindschutz

Ein Fellwindschutz ist genau das, was Du Dir unter diesem Namen vorstellst. Ein Fell, das über das Mikrofon gezogen wird, um Windgeräusche zu dämmen. Es wird auch als (tote) Katze bezeichnet. Bei schwachem Wind kann bei Sprachaufnahmen auch ein Schaumstoffüberzug statt eines Fells reichen.

Tasche

Zum Schutz Deines Gerätes empfiehlt sich eine Tasche. Gerade beim Transport, wenn Dein Camcorder Stößen ausgesetzt ist, kann eine gute Polsterung seine Lebensdauer verlängern (oder zumindest unschöne Dellen vermeiden). Hierbei wird Dir eine sehr große Auswahl geboten.

Viele Hersteller bieten Taschen, die für bestimmte Camcorder Modelle maßgeschneidert sind. Da passt dann natürlich alles ganz genau. Wenn es dies für Dein Gerät nicht gibt oder Du es nicht möchtest, achte auf die Innenabmessungen. Die Tasche soll natürlich groß genug sein, dass Dein Camcorder hineinpasst. Gleichzeitig soll sie aber nicht so groß sein, dass er viel Spiel hat. Denk daran, dass für Zubehör wie Ladekabel oder zusätzliche Akkus ebenfalls Platz vorhanden sein sollte.

Darüber hinaus ziehe bei Deiner Auswahl alles mit ein, was Dir generell bei Taschen wichtig ist. Zum Beispiel Qualität des Materials, Führung der Reißverschlüsse oder auch einfach nur das Aussehen.

Stativ

Ein Stativ ist erstmal nichts anderes als eine Stütze für Deinen Camcorder. Offensichtlich ist dies sehr nützlich, wenn Du ihn während der Aufnahme nicht bewegen oder uneinsichtliche Orte filmen möchtest. Da es unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten für Stative gibt, hast Du die Wahl zwischen verschiedenen Ausführungen. Die gängigsten sind Dreibein- und Einbeinstative.

Dreibeinstativ (Tripod)

Wie der Name vermuten lässt, hat diese Art von Stativ drei Beine, auf denen es steht. Dadurch kann es auf jedem Terrain so aufgestellt werden, dass es nicht wackelt. Die meisten Tripods sind sehr stabil und können auch schwere Camcorder tragen. Allerdings bringen sie selbst oft ebenfalls einiges auf die Waage und sind möglicherweise unhandlich. Daran solltest Du vor allem denken, wenn Du Dein Stativ viel umhertragen willst.

Einbeinstativ (Monopod)

Wesentlicher handlicher als Dreibeinstative sind die Monopods. Durch ihr einzelnes Bein sind sie zwar auch nicht so stabil, können jedoch trotzdem die Arme beim Filmen entlasten. Ihr Hauptvorteil ist die Möglichkeit, die Perspektive schnell zu wechseln oder sogar aus ganz neuen Blickwinkeln zu filmen. Hierzu haben die meisten Einbeinstative eine Teleskop-Funktion.

Achtung: Es gibt kein Stativ, das für jede Situation geeignet ist. Du kannst aber für jeden Zweck das richtige Stativ finden. Dabei gibt es mehr Möglichkeiten, als wir hier vorgestellt haben.

Camcorder Test-Übersicht: Welche Camcorder sind die Besten?

Videokameras gibt es schon seit einigen Jahrzehnten. Dementsprechend viele Tests zu ihnen wurden durchgeführt. Ob sich auch welche zu aktuellen Camcordern finden lassen, betrachten wir im Folgenden.

TestmagazinCamcorder Test vorhanden?Veröffentlichungs-JahrKostenloser ZugangMehr erfahren
Stiftung WarentestJa, es wurden Camcorder getestetletzter 2014JaHier klicken
Öko TestKeinen Test gefunden
Konsument.atJa, Test gefunden2006JaHier klicken
Ktipp.chKein eigener Test vorhanden

Leider sind die Tests von Stiftung Warentest und Konsument.at schon etwas älter, sodass sich dabei natürlich keine aktuellen Modelle finden lassen. Du kannst aber sehen, dass Camcorder von Sony, Panasonic und Canon immer gut abgeschnitten haben, was für die Qualität der Marken spricht.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Camcordern

Nachdem Du nun weißt, auf was es beim Kauf eines Camcorders zu achten gilt, beantworten wir Dir noch ein paar häufig gestellte Fragen.

Seit wann gibt es Camcorder?

Die ersten Camcorder kamen 1983 auf den Markt. Es handelte sich dabei um die Betamovie-Geräte von Sony. Sie zeichneten sich dadurch aus, dass sie Videokamera und Videorekorder vereinten. Vorher waren dies immer zwei separate Geräte, die mit einem Kabel verbunden werden mussten.

Wie funktioniert die Übertragung auf PC, Fernseher und Co?

Zur Übertragung gibt es verschiedene Möglichkeiten, die von den Anschlüssen Deines Camcorders abhängen. Zudem macht es einen Unterschied, ob Du Bild und Ton oder Daten übertragen möchtest.

Bild- und Tonübertragung

HDMI ist inzwischen die wohl gebräuchlichste Art Bild und Ton zu übertragen. Hierfür schließt Du einfach Deinen Camcorder mittels HDMI Kabel an das gewünschte Ausgabegerät an. Wichtig zu beachten ist nur, dass das Ausgabegerät über einen HDMI Eingang verfügt. Computer zum Beispiel verfügen über HDMI Ausgänge, wodurch eine Bild- und Tonübertragung auf diesem Weg nicht möglich ist.

SDI ist eine weitere Verbindungsmöglichkeit. Auch hier werden Camcorder und Ausgabegerät unkompliziert mit einem Kabel verbunden. Zu berücksichtigen ist der Unterschied zwischen HD-SDI und 3G-SDI. Mit ersterem lassen sich Videos in maximal Full HD Qualität übertragen, mit letzterem auch in 4K Auflösung. Müssen sehr lange Kabel genutzt werden, liefert SDI eine besser Übertragung als HDMI.

Component und Composit Anschlüsse lassen sich immer noch an vielen Geräten finden und liefern zwei analoge Übertragungsmöglichkeiten. Jedoch lassen sich nur mit Component Filme in Full HD Qualität darstellen und 4K ist nicht möglich.

Datenübertragung

Die Übertragung von Daten auf zum Beispiel einen Computer geschieht über den USB-Anschluss beider Geräte. Die Verbindung erfolgt dabei mit einem USB Datenkabel, das dem Camcorder meistens schon beiliegt.

Viele Speichermedien, wie beispielhaft SD Karten, lassen sich auch einfach aus dem Camcorder entnehmen und direkt an das Empfangsgerät anschließen.

Wo kann man einen Vintage Camcorder kaufen?

Mit etwas Glück kannst Du einen Vintage Camcorder auf einem Trödelmarkt oder in einem Antiquitätengeschäft kaufen. Möchtest Du Dich darauf nicht verlassen, hast Du gute Chancen Online fündig zu werden. Dabei stammt der Großteil der Angebote für alte Videokameras von Privatanbietern auf Verkaufsplattformen wie beispielsweise ebay-kleinanzeigen.

Ein Mann dreht ein Video mit einem Super 8 Camcorder.

Aufnahme mit einem Super 8 Gerät. Eingeführt wurde diese Art Camcorder 1965 und ist inzwischen ein Vintage Modell.

Ist ein Camcorder für Live Streams geeignet?

Prinzipiell sind Camcorder für Live Streams geeignet. Allerdings brauchst Du je nach Modell noch weiteres Zubehör.

Zum einen gibt es Geräte, die Live Streaming direkt unterstützen. Diese lassen sich über Lan oder W-Lan mit einem Netzwerk verbinden und ermöglichen so das Online Streaming. Für die Verbindung per Lan wird ein Ethernetkabel benötigt.

Zum anderen gibt es Camcorder, die über einen Adapter mit dem Computer verbunden werden müssen. Dies kann beispielsweise ein Videomischer oder ein HDMI-USB-Videograbber sein. Dabei wird der Adapter per USB mit dem Computer und per HDMI mit dem Camcorder verbunden, der dann wie eine Webcam verwendet werden kann. Eine direkte Verbindung über HDMI ist nicht möglich, weil Computer nur über HDMI Ausgänge verfügen und hierfür ein Eingang vorliegen müsste.

Um Video- und Toneinstellungen während des Streamings einfach vornehmen zu können, sind extra Programme wie zum Beispiel OBS Studio sehr nützlich.

Achtung: Der Einsatz der beschriebenen Adapter braucht viel Rechenpower. Zudem gilt, je höher die Bildqualität Deines Streams sein soll, desto schneller muss auch Deine Internetverbindung sein.
Wichtig: Damit über HDMI nur das Bild übertragen wird und nicht zusätzlich alle Aufnahmedaten, muss Dein Camcorder über einen Clean HDMI Anschluss verfügen. Bei den meisten Geräten mit HDMI ist dies der Fall. Häufig lässt sich die Anzeige der Informationen dann im Menü ein- und ausschalten.

Wie wichtig ist eine 4K Auflösung?

Eine 4K Auflösung bietet jetzt und wahrscheinlich auch mit zukünftiger Technik ein sehr scharfes Bild. Das ist erstmal ganz schön, bringt Dir aber wenig, wenn Du keinen Fernseher oder Bildschirm mit 4K Auflösung besitzt.

Camcorder mit dieser Auflösung sind teurer als HD Geräte. Ein Nachteil von 4K selbst ist, dass es sehr viel Speicherplatz und damit zum Beispiel auch mehr Zeit zum Hochladen benötigt. Zudem sollten die verwendeten Speicherkarten eine hohe Schreibgeschwindigkeit aufweisen.

Wenn das alles für Dich kein Problem ist, machst Du in der Regel mit 4K nichts falsch. Ob es für Dich wirklich notwendig ist, musst Du letztlich selbst entscheiden. Mit Full-HD-Auflösung kannst Du in jedem Fall auch sehr gute Filme drehen, und zumindest momentan ist es noch der Standard auf Online-Plattformen.

Was ist eine Actioncam?

Actioncams sind besonders kleine und robuste Camcorder, die an Helmen oder anderen Gegenständen befestigt werden können. Sie werden hauptsächlich genutzt, um zu filmen, während man eine (Extrem-) Sportart ausführt. Daher halten sie viel aus, bieten aber vergleichsweise wenig Einstellmöglichkeiten.

Weiterführende Quellen

Kostenlose Open-Source-Software für Videoaufnahmen und Live-Streaming: Mehr erfahren
Grundlagen zu Videotechnik: Mehr erfahren
Video Codecs erklärt: Mehr erfahren

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Annabelle Bauer

Annabelle Bauer

Annabelle Bauer studiert Wirtschaftsmathematik. Neben ihrer Begeisterung für Technik ist sie auch an klassischen Handarbeiten interessiert. Egal ob analog oder digital, Hauptsache sie bekommt immer ein neues Projekt in die Hand.View Author posts

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