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Sonnenschutz im Schnee: Mit diesen Tipps schützt Du Dich richtig!

Skifahrer in der Sonne im Schnee
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Du planst einen Urlaub in den Bergen und fragst Dich, wozu Du dort überhaupt Sonnenschutz brauchst? Oder Du bist Dir bewusst wie wichtig der Sonnenschutz ist und fragst Dich, wie Du dich richtig schützt? Oder Du hast einen Sonnenbrand und bist unsicher, was Du jetzt tun solltest? In all diesen Fällen bist Du hier genau richtig!

Wir haben Dir im Folgenden zum einen zusammengefasst, warum Sonnenschutz im Schnee so wichtig ist und welche Schäden das Fehlen eines angemessenen Sonnenschutzes hervorrufen kann. Zum anderen findest Du hier auch Tipps und Anweisungen, wie Du Dich richtig vor der Sonnenstrahlung schützt. Zuletzt erklären wir Dir noch, was Du machen solltest, wenn Du einen Sonnenbrand hast. Wenn Du diesen Ratgeber gelesen hast, bist Du ein richtiger Profi bezüglich Sonnenschutz im Schnee und Deinem nächsten Urlaub in den Bergen steht nichts mehr im Wege.

Das Wichtigste in Kürze

  • Schnee reflektiert 80-90% der UV-Strahlung und streut sie in alle Richtungen.
  • Sonnenbrand, vorzeitige Hautalterung, Schneeblindheit und Hautkrebs sind die möglichen Folgen von unzureichendem Schutz vor der Sonne im Schnee.
  • Die wichtigste Eigenschaft der Sonnencreme ist der Lichtschutzfaktor – dieser sollte beim Skifahren mindestens 30 betragen.
  • Du solltest Dich alle 1,5-2 Stunden mit Sonnencreme nachcremen, um den Schutz aufrecht zu erhalten.
  • Sonne vermeiden, kühlen und viel trinken sind die ersten Schritte wenn Du einen Sonnenbrand hast.

Hintergründe: Was Du über Sonnenschutz im Schnee wissen solltest

In diesem Abschnitt wollen wir Dir zunächst einmal erklären, warum wir überhaupt Sonnenschutz im Schnee brauchen. Dann wollen wir Dir noch kurz aufzeigen, welche Schäden durch fehlenden Sonnenschutz im Schnee entstehen können und zuletzt noch welche Körperstellen besonders gefährdet sind.

Warum ist Sonnenschutz in den Bergen wichtig?

Beim Urlaub in den Bergen ist der richtige Sonnenschutz nicht das Erste, an das man denkt. Die Luft ist generell kälter und es ist auch oft bewölkt, weshalb uns die Sonnenstrahlung gar nicht wirklich bewusst wird. Aber genau das ist das Gefährliche! Denn die Strahlung der Sonne ist in den Bergen deutlich höher als im Tal. Je höher man am Berg ist, desto näher kommt man der Sonne und desto kleiner wird die Schutzschicht, die die Sonnenstrahlen abfängt und die UV-Strahlen herausfiltert. Man sagt, dass die Intensität der Strahlung pro 300 Höhenmeter um ca. 4% steigt.

Wichtig: Auch bei leichter Bewölkung gelangen noch 90% der UV-Strahlen auf die Erdoberfläche.

Warum ist Sonnenschutz im Schnee nochmal wichtiger?

Im Winter beim Skifahren oder beim Wandern im Schnee wird die Gefahr sogar nochmal größer! Denn der Schnee reflektiert 80-90% der Sonnenstrahlung. Dadurch wird die Intensität der UV-Strahlung für uns zum einen um ein Vielfaches verstärkt, und zum anderen wird man nicht mehr nur von oben von der Strahlung getroffen sondern auch von unten und von der Seite. Zudem ist die Haut im Winter auch nicht mehr an Sonne gewöhnt und eher blasser, weshalb sie einen deutlich geringeren Eigenschutz hat. Der richtige Schutz ist also im Schnee besonders wichtig.

Welche Schäden kann das Fehlen des passenden Sonnenschutzes anrichten?

Das Fehlen von Sonnenschutz in den Bergen, und besonders im Schnee, kann zu einer Vielzahl von Schäden führen.

Sonnenbrand

Ein typischer Schaden ist der aktue Sonnenbrand. Dieser wird vor allem von der UV-B Strahlung ausgelöst, die von den oberen Hautschichten absorbiert werden. Er ist wie eine Verbrennung dieser oberen Hautschicht zu betrachten.
Ein Sonnenbrand tritt wenige Stunden nachdem die Haut der Sonnenstrahlung ausgesetzt war auf und ist durch eine scharf begrenzte Rötung und leichte Schwellung zu erkennen. Bei Stärkeren Sonnenbränden lässt sich zudem auch eine Blasenbildung und der Verlust der obersten Hautschicht feststellen. Bei ganz schweren Verläufen (besonders bei Sonnenbrand am Kopf) kann außerdem noch Fieber, Übelkeit und Verwirrtheit dazu kommen.
Normalerweise dauert es 48 bis 74 Stunden bis der Sonnenbrand wieder abklingt, die komplette Heilung kann aber auch 1-2 Wochen dauern.

Vorzeitige Hautalterung

Vorzeitige Hautalterung wird vor allem durch UV-A Strahlung ausgelöst, denn diese gelangt bis in die tieferen Hautschichten. Sie bewirkt, dass die Haut schlaff und faltig wird und kann außerdem Farbveränderungen wie Altersflecken hervorrufen.

Schneeblindheit

Schneeblindheit, oder auch Photokeratitis, ist quasi ein Sonnenbrand im Auge. Durch übermäßige UV-Strahlung wurde die Hornhaut, also die äußerste Schicht des Auges, gereizt und die Zellen geschädigt.
Erkennen kann man Schneeblindheit zum einen an einem schmerzhaften Reizzustand der Augen. Man hat das Gefühl, dass ein Fremdkörper im Auge wäre. Außerdem treten Schmerzen auf, durch eine Entzündungsreaktion entsteht eine Rötung und man hat oft erhöhten Tränenfluss. In schlimmeren Fällen kann das Ganze zu einer Sehschärfenminderung bis hin zur mehrtägigen Blindheit führen, und auch dauerhafte Schäden mit Sehstörungen durch eine Vernarbung der Hornhaut oder Schädigung der tieferen Schichten des Auges wie z.B. der Netzhaut sind möglich.

Hautkrebs

Übermäßige UV-Strahlung steigert das Hautkrebsrisiko enorm. UV-Licht kann nämlich das Erbgut schädigen und bösartige Mutationen hervorrufen.

Welche Stellen am Körper sind besonders gefährdet?

Auf welche Stellen deines Körpers Du in den Bergen bei Schnee besonders acht geben solltest, hängt natürlich auch von der Tätigkeit ab. Beim Skifahren sind meist fast alle Hautstellen gut bedeckt, bis auf das Gesicht und den Nacken. Im Gesicht sind besonders der Nasenrücken, die Augenpartien, die Wangen und die Lippen gefährdet. In der Mittagspause draußen ohne Helm kommen noch die Ohren und die Kopfhaut dazu. Auf den Schutz dieser Stellen sollte also besonders geachtet werden.
Beim Wandern kommt je nach Kleidung noch einiges dazu, z.B. die Schultern oder Waden.

Was tun für den richtigen Sonnenschutz im Schnee: X Tipps, Dich richtig zu schützen

Sonnencreme benutzen

Das A und O beim Schutz vor der gefährlichen UV-Strahlung ist Sonnencreme. Im Folgenden erklären wir Dir genau, welche Du nehmen und wie Du sie benutzen solltest.

Eincremen mit Sonnencreme

Sonnencreme ist ein sehr wichtiger Teil des Sonnenschutzes – auch im Winter. Was Du dazu alles beachten musst, erklären wir Dir jetzt.

Welche Sonnencreme sollte ich benutzen?

Die perfekte Sonnencreme für den Tag im Schnee sollte einige bestimmte Eigenschaften haben.
Die wichtigste Eigenschaft ist der Lichtschutzfaktor. Dieser gibt an, um wie viel sich die Eigenschutzzeit der Haut durch das Eincremen verlängert. Wie hoch der Lichtschutzfaktor für Dich sein sollte, hängt vor allem von Deinem Hauttyp ab. Je heller die Haut, desto höher muss der Lichtschutzfaktor sein. Zum Skifahren wird aber mindest ein Lichtschutzfaktor von 30 empfohlen.
Auch muss sie zwingend einen Breitband-Spektrum-Schutz bieten, also z.B. auch vor UV-B Strahlung schützen
Außerdem sollte Deine Sonnencreme noch extra-wasserfest sein, da sie oft in Kontakt mit Schweiß, Schnee oder feuchter Kleidung kommt und davon nicht abgewaschen werden soll.
Des Weiteren sollte die Creme auch einen hohen Fettanteil besitzen und sehr ölhaltig sein. Denn schon bei Temperaturen um die 8 Grad sinkt die Talgproduktion der Haut, wodurch der Fettfilm auf der Haut dünner wird und die Haut eher austrocknet. Durch die kalte Luft wird der Haut zusätzlich noch Flüssigkeit entzogen. Eine flüssigere Creme oder Lotion kann zudem auf der Haut gefrieren, was sehr unangenehm ist.

Für die Lippen gibt es spezielle Fettstifte mit Lichtschutzfaktor, die Schutz vor Austrocknung und Sonnenbrand bieten.
Auch für Kinder gibt es spezielle Sonnencremes extra für die empfindliche Kinderhaut mit einer höheren Schutzstufe.
Für Allergiker und besonders empfindliche Haut gibt es auch hypoallergenen Sonnenschutz ohne Parfüm, Parabene oder Alkohol, sodass auch beim Schwitzen keine Hautreaktionen hervorgerufen werden.

Eine Creme mit Bienenwachs schützt zusätzlich zur UV-Strahlung auch noch vor Kälte.

Wusstest Du: Alternativ gibt es auch noch sogenannten mineralischen Sonnenschutz. Dieser wirkt nicht in der Haut, sondern darauf. Kleiner Titanium- oder Zinkpartikel wirken wie kleine Spiegel auf der Haut und reflektieren die Sonnenstrahlen. Großer Vorteil ist vor allem, dass diese Art von Sonnenschutz sofort nach dem Auftragen wirkt.

Wann und wie oft sollte ich mich eincremen?

Das erste Mal eincremen solltest Du dich ca. 30 Minuten bevor du auf den Berg startest. Mache dies am Besten in Ruhe zu Hause, das ist einfacher und du vergisst auch nicht so leicht eine Stelle. Diese 30 Minuten sind nötig, da es so lange dauert, bis die Wirkstoffe in die Haut eingezogen sind und ihren vollen Schutz entfalten können.
Alle 1,5-2 Stunden solltest Du Dich nach nachcremen. Dies hält den Sonnenschutz auch an einem langen Tag am Berg aufrecht, denn sonst verlieren die Wirkstoffe ihren Schutz oder durch Reibung geht ein Teil des Sonnenschutzes verloren.

Achtung: Wichtig ist es, dich auch einzucremen, wenn es morgens noch nicht komplett sonnig ist. Das Wetter kann sich schnell ändern und auch über durch die Wolken kommt UV-Strahlung!

Wo sollte ich mich eincremen?

Wie schon oben beschrieben hängt das von der Tätigkeit ab. Beim Skifahren ist normalerweise alles bis auf das Gesicht und der Nacken bedeckt. Hier sollte also besonders stark auf diese Stelle geachtet werden.
Wenn man jedoch in kurzen Sachen wandert, muss bswp. auch an die Schultern und Waden gedacht werden.
Allgemein gilt: Es muss sich überall eingecremt werden, wo Sonnenstrahlung hinkommt. Dabei sollten auf keine Fall die Stellen vergessen werden, wo schützende Kleidung verrutschen kann.
Außerdem ist es auch wichtig, ausreichend Sonnencreme zu nutzen, denn der Lichtschutzfaktor wird gemessen bei bestmöglicher Verteilung und ausreichender Creme. Nur dann ist ein wirklicher Schutz vor der Sonnenstrahlung gewährleistet.

Skibrille oder spezielle Sonnenbrille tragen

Wie oben schon erwähnt, benötigen auch die Augen einen besonderen Schutz gegen alle Formen von UV-Strahlung. Eine normale Sonnenbrille reicht dafür nicht aus, denn sie bietet, wenn sie überhaupt UV-Schutz hat, nur Schutz vor Sonnenstrahlen, die direkt auf die Gläser treffen, nicht aber, wenn die reflektierten Strahlen von allen Seiten auf die Augen treffen.
Eine einfache dunkle Sonnenbrille kann sogar mehr schaden als schützen: Durch die dunkle Färbung weiten sich die Pupillen und ohne UV-Schutz gelangen die schädlichen Strahlen dann direkt in die weit geöffneten Augen. Das ist schädlicher als ohne Brille.

Die besten Skibrillen finest Du in unserem Skibrille Test.
Eine Skibrille oder Gletscherbrille mit speziellen Gläsern hingegen bietet einen guten UV-Schutz. Eine Verspiegelung blockt das grelle Licht der Sonnenreflexionen ab.
Deshalb solltest Du beim Skifahren, aber auch mittags auf der Hütte, deine Augens tets mit einer solchen Brille schützen.
Mehr dazu, wie Du die für Dich passende Skibrille auswählst findest Du hier.

Skifahrer mit Skibrille

Ein optimaler Schutz für die Augen beim Schneesport ist die Skibrille. Sie schützt auch vor den reflektierten Sonnenstrahlen und verhindert außerdem, dass Du geblendet wirst.

Kleidung (mit Lichtschutzfaktor)

Auch die passende Kleidung hilft Dir zu vermeiden, dass Deine Haut zu viel Sonnenstrahlung ausgesetzt wird.
Beim Skifahren helfen Dir neben der normalen Skikleidung ein Helm (der nebenbei auch zum Schutz Deines Kopfes vor Verletzungen wichtig ist), eine Skibrille, ein Schal und ein Multifunktionstuch dabei, möglichst viel von deinem Kopf, Gesicht und Nacken zu verdecken.
Beim Wandern solltest Du bevorzugt lange, nicht gewebte Hemden und Hosen tragen, denn diese bieten Dir den besten Schutz. Von verschiedenen Herstellern wie Schöffel oder Prana gibt es auch spezielle Kleidung mit einem Lichtschutzfaktor zwischen 20 und 50, die dich besonders gut schützt.

Intensive Sonne vermeiden

Die einfachste Maßnahme für den Sonnenschutz im Schnee ist natürlich, intensive Sonne zu meiden. Da dies aber im Ski- oder Wanderurlaub kaum geht, würden wir die empfehlen, wenigstens in der Mittagssonne Deine Pause einzulegen und Dir möglichst im Schatten einen Platz zu suchen.

Sonnenbrand – was tun?

Wenn die Schutzmaßnahmen zu spät kommen und Du schon einen Sonnenbrand hast, hängt die angemessene Reaktion von der Schwere des Sonnenbrands ab. Im Folgenden haben wir Dir aufgelistet, was Du auf jeden Fall tun solltest.

Sonne vermeiden

Wenn Du einen Sonnenbrand hast, solltest Du Deine Haut unbedingt vor weiterer Sonneneinstrahlung schützen. Das heißt, Du solltest die betroffenen Stellen entweder mit Kleidung abdecken oder einen Tag pausieren.

Kühlen

Hilfreich ist es außerdem, wenn Du die betroffenen Hautstellen kühlst. Achte aber dabei darauf, dass Du kein Eis direkt auf die Haut legst, denn das kann zu Erfrierungen führen. Versorge die Stellen stattdessen mit kalten Wickeln.

Viel trinken

Der verbrannten, ausgetrockneten Haut kannst Du viel helfen, wenn Du ihr auch von innen ausreichend Flüssigkeit gibst. Achte also auf jeden fall darauf, genug zu trinken.

Eincremen

Es kann auch hilfreich sein, die betroffenen Stellen mit einer hautberuhigenden Creme einzucremen. Kläre das aber auf jeden Fall vorher mit einem Arzt oder Apotheker ab.

Arzt aufsuchen

Wenn sich Blasen auf Deiner Haut bilden und/oder Du Symptome hast wie Fieber oder Übelkeit, solltest Du einen Arzt aufsuchen. Dann hat Deine Haut nämlich schwerere Verbrennungen davon getragen und Du könntest einen Sonnenstich haben.

Sonnenbrand in den Augen – was tun?

Wir haben Dir oben schon die Gefahr der Schneeblindheit vorgestellt. Aber was solltest Du nun tun wenn Du Dir die Augen verbrannt hast?
Du solltest in jedem Fall einen Arzt aufsuchen. In den meisten Fällen wird Dir dieser dann Schmerzmittel und beruhigende Augentropfen verschreiben.
Zusätzlich helfen kühlende Umschläge, denn diese bremsen zum einen die lokale Entzündungsreaktion und verhindern zum anderen, dass zusätzliches Licht auf die Hornhaut trifft.

Fazit

Wie Du siehst ist also der richtige Sonnenschutz im Schnee enorm wichtig für Deine Gesundheit, aber auch für den Spaß am Berg. Mit den richtigen Tipps und Tricks kannst Du Dich aber effizient und einfach schützen, sodass einem schönen Tag am Berg nichts mehr im Wege steht.

Wenn Du schon einen Sonnenbrand hast, ist das richtige Verhalten danach besonders wichtig für eine schnelle Genesung. Bei schlimmen Fällen oder wenn Du Dir Deine Augen verbrannt hast, sollte aber immer ein Arzt zu rate gezogen werden.

Weiterführende Links und Recherchequellen

Lea Schaffer

Lea Schaffer

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