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Downhill Fahren: 10 Tipps für Deine Fahrt

Downhill Biker fährt durch eine Kurve
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Wer gerne raus ins Grüne geht, um frische Luft zu schnappen, für den tun sich viele Möglichkeiten auf, dies zu tun. Ob zu Fuß oder auf dem Fahrrad, ob mit sportlicher Absicht oder um sich zu Entspannen, die Optionen scheinen schier endlos. Ein etwas unüblicher Weg die Natur zu erleben und sich gleichzeitig noch sportlich zu betätigen, ist das Downhill Biken. Wir wollen Dir ein paar Tipps an die Hand geben, damit deinem Downhill Abenteuer nichts mehr im Weg steht.

Das Wichtigste in Kürze

  • Wenn Du klassische Fahrradtouren langweilig findest, könnte es gut sein dass der Downhill Sport etwas für Dich ist.
  • Downhill Mountainbiking ist ein richtiger Extremsport.
  • Das Word Downhill ist gleichbedeutend mit Abfahrt, was schon viel über den Sport aussagt.
  • Den Begriff Downhill gibt es auch im Skisport, wir behandeln im Folgenden aber nur Downhill Mountainbiking.

Was genau versteht man eigentlich unter Downhill Biken?

Wenn du diesen Artikel gefunden hast, weißt du vermutlich schon was Downhill Biken ist. Zur Sicherheit fassen wir es Dir nochmal kurz zusammen:

Downhill Biking ist, zusammen mit Freeride Biking, die wohl extremste Art Fahrrad zu fahren. Es geht grob ausgedrückt darum, den Berg möglichst schnell herunter zu kommen. Und das mit dem Mountainbike. Meist findet die Abfahrt innerhalb einer abgesteckten Strecke, im Zeitrennen gegen andere Fahrer statt.

Ein Downhill Biker hebt mit seinem Bike ab.

Es heißt zwar Downhill, abheben wirst Du aber auch manchmal!

Wichtiges Wissen für deine Downhill Fahrten: 10 Tipps

Wir haben Dir hier 10 Tipps zusammengestellt, die wir Dir vor allem aus eigener Erfahrung mit auf Deine Fahrt geben wollen.

1. Das richtige Bike

Wenn du beschließt Downhill zu fahren, solltest Du Dir unbedingt Gedanken über ein geeignetes Downhill Bike machen. Mit einem klassichen Hardtail Bike, wirst du auf den meisten Downhill-Pisten vermutlich nicht weit kommen.

Für den Downhill Sport, solltest du unbedingt ein stabiles Fully-Suspension Bike wählen. Außerdem solltest du bei der Anschaffung eines Bikes auf den Federweg achten. Geeignete Downhiller haben einen Federweg von mindestens 180mm auf dem Gabeldämpfer.

Tipp: Die besten Downhill Bikes findest Du in unserer Downhill Bike Test-Übersicht und unserem Kaufratgeber zu diesem Thema.

2. Wo sollte man anfangen zu fahren?

Wenn du gerade anfängst den Downhill Sport kennenzulernen, solltest Du dich vielleicht nicht gleich beimnächsten Downhill-Rennen anmelden. Bevor Du diesen Schritt gehst, solltest Du Dich ganz sicher auf dem Bike fühlen und im besten Fall schon ein paar Jahre Erfahrung mitbringen.

Wo solltest du also am besten Anfangen?

Die beste Möglichkeit zu trainieren, bieten ganz klar, Bikeparks. Die allermeisten haben verschiedene Strecken-Arten wie Singletrails und Flowtrails, aber auch oft Downhill Pisten. Außerdem gibt es natürlich unzählige Möglichkeiten in deinem nächstgelegenen Wald zu üben. Allerdings solltest Du Dich immer informieren ob und wo man fahren darf. Abseits der Waldwege ist es nämlich grundsätzlich verboten zu Biken.

Gut zu wissen: In den weiterführenden Quellen haben wir Dir einige Seiten und Apps verlinkt, mit denen Du garantiert einen Bikepark oder Trail in Deiner Nähe findest.

3. Die Grundhaltung beim Downhill

Die Grundhaltung auf Deinem Bike ist das A und O für sicheres Fahren. Damit Du Dein Bike immer unter Kontrolle hast, solltest Du versuchen Dir diese Haltung anzueignen.

  • Grundsätzlich stehst Du auf dem Bike, im Sitzen hast Du viel weniger Kontrolle.
  • Dein Körper ist leicht nach vorn gebeugt, je nachdem wie die Bodenbeschaffenheiten sind richtest Du Deinen Oberkörper gerade auf, um Gleichgewicht zu halten.
  • Die Arme sind leicht angewinkelt, die Ellenbogen zeigen nach Außen.
  • Die Pedale stehen Waagerecht, Deine Füße stellst Du mit leicht hängenden Fersen darauf ab, Dein „Hauptbein“nach vorne zeigend.
  • Du stehst mit angewinkelten Beinen auf den Pedalen, also leicht in der Hocke.
  • Dein Blick sollte mehrere Meter vorausschauen.
Wichtig: Wenn Du Dir unsicher bist, ob Du alles richtig machst, solltest Du einen erfahrenen Fahrer um Rat fragen. Es gibt außerdem viele Online Tutorials, an denen Du Dich orientieren kannst. Einen Profi zu fragen, ist unserer Meinung nach aber um einiges besser.

4. Handposition und Bremshebel Stellung

Deine Hände sind bei schnellen Downhillfahrten einer starken Belastung ausgesetzt. Darum solltest Du unbedingt darauf achten, Deine Hände nicht zu verkrampfen. Ansonsten können auf die Dauer Gelenkschäden entstehen.

Du solltest also einen lockeren Griff haben, aber trotzdem jederzeit reagieren können. Ein bis maximal zwei Finger sollten außerdem dauerhaft auf der Bremse liegen. Die Hände sollten eine Gerade mit den Unterarmen bilden, damit bei einer Landung, die Kraft in Deine Handballen, und nicht in Dein Gelenk übertragen wird.

Wir empfehlen Dir keine ergonomisch geformten Handgriffe zu benutzen. Unser Favorit sind gerade verlaufende Griffe. Damit hast Du keine vorbestimmte Griffposition, sondern kannst je nach Bedarf den vollen Umfang Deines Lenkers nutzen.

5. Federung korrekt einstellen

Je nach weite der Gaps und Steile der Abfahrt, benötigst Du eine andere Federstärke. Das Einstellen Deiner Federgabel solltest Du deshalb gründlich vornehmen. Wie man die Dämpfer einstellt, variiert von Modell zu Modell. Eine genaue Anleitung für jede Feder Art würde hier den Rahmen sprengen. Einen ausführlichen Artikel darüber findest Du hier.

Wenn Du trotzdem noch nicht ganz sicher bist, wie genau Du Deine Federstärke einzustellen hast, hilft Dir Dein lokaler Fahrradhändler bestimmt Deine ideale Einstellung zu finden.

6. Richtig schalten

Das schalten, ist beim Downhilling nicht das erst woran man denkt, da es ja überwiegend bergab geht. Daher haben Downhill Bikes normalerweise auch nur 7-13 Gänge. Je nach Einsatzgebiet sind das sogar noch zu viele. Wenn Du mit Deinem Bike wirklich nur bergab fahren willst, würdest Du im Normalfall auch mit 3 Gängen auskommen.

Da man aber auch als Downhill Fahrer früher oder später mal kurz bergauf fahren wird, ergibt es Sinn sich eine Materialschonende Schaltweise anzueignen. Dafür solltest Du beim Bergauffahren, nicht bei voller Belastung schalten. Tritt man nämlich stark in die Pedale und schaltet gleichzeitig, kann daraus ein starker Materialverschleiß resultieren.

7. Downhill Helm und Protektoren

Gerade, wenn Du ein Downhill Anfänger bist, solltest Du Dir Gedanken um ausreichenden Körperschutz machen. Dafür solltest Du bei gefährlichen Abfahrten auf keinen Fall auf Protektoren und einen geeigneten Downhill Helm verzichten.

Downhill Biker mit Helm und Protektoren.

Beim Downhill Biken muss nicht unbedingt direkt ein Vollvisierhelm, wie hier im Bild zu sehen, getragen werden. Ohne Helm solltest Du aber auf keinen Fall fahren.

Helm

Was für eine Art von Helm Du Dir zulegst, solltest Du an Deiner Fahrweise festmachen. Wenn Du nicht ausschließlich Downhill Abfahrten fahren willst, und es mit dem Schwierigkeitsgrad der Downhill Pisten auch erstmal langsam angehst, ist ein Halbschalenhelm wahrscheinlich das richtige. Dieser ist leicht und kompakt, außerdem hast Du eine etwas bessere Wahrnehmung für Deine Umgebung.

Wenn Du schon etwas erfahrener bist und Dich an Gefährliche Downhill Strecken heranwagst, ist ein Follvisierhelm die Wahl, die Du treffen solltest. Dieser bietet Dir maximalen Schutz und schützt Dein ganzes Gesicht. So gut wie alle Downhiller sind mit so einem Helm unterwegs.

Gut zu wissen: Zu einem Vollvisier Helm kannst Du Dir passende Goggles zulegen. Diese schützen Dein Gesicht noch besser. Außerdem sehen sie echt cool aus!

Protektoren

Wenn Du anspruchsvolle Strecken fährst, und einen Follvisierhelm trägst, solltest Du Dir unbedingt Protektoren zulegen.
Direkt unter dem Helm trägt man das so genannte Neck Brace. Dieses soll im Falle eines Sturzes einem Genickbruch vorbeugen, in dem es verhindert, dass Dein Genick überdehnt. Über diesen Nackenschutz spalten sich die Meinungen inwiefern er notwendig ist. Letzten Endes sollte das jeder für sich selbst entscheiden.

Neben einem Neck Brace solltest Du beim Fahren einen Oberkörperschutz tragen. Dafür gibt es verschiedenste Arten von Protektoren. Wir empfehlen die sogenannten Protektorenjacken. Diese Jacken bieten einen guten Schutz und schützen im Idealfall Deinen ganzen Oberkörper.
Um perfekt geschützt zu sein, fehlen Dir jetzt noch Knie- und Schienbeinschoner. Diese gibt es in Kombination, aber auch einzeln zu kaufen. Als Anfänger empfehlen wir Dir aber die Kombination aus Schienbein- und Knieschoner. Die Anschaffungskosten sind somit geringer, außerdem musst Du Dich dann für nur ein Modell entscheiden.

Die besten Protektorenjacken findest Du in unserer Protektorenjacke Test-Übersicht und unserem Kaufratgeber zu diesem Thema.

Die allerletzte Empfehlung sind Bike Handschuhe. Diese sind nicht zwingend notwendig, allerdings sind sie auf Dauer ein toller Komfort und schützen je nach dicke zusätzlich Deine Hände.

8. Gleichgewicht schulen

Eine gute Balance auf dem Bike zu haben, ist sehr wichtig. Um Dein Gleichgewicht zu schulen, gibt es viele Möglichkeiten. Die einfachste Übung ist langsames Fahren. Fahre dazu einfach ganz normal an, und werde dann nach und nach langsamer, bis Du ganz zum Stehen kommst. Wenn Du fast schon steht, wirst Du merken wie Du Dein Gleichgewicht ausgleichen musst, um nicht umzufallen.

Eine weitere Übung wäre das tatsächliche Stehenbleiben mit Deinem Bike. Du startest genau wie bei der ersten Übung, versuchst dann aber eine Zeit lang auf dem Bike stehenzubleiben, ohne zu rollen. Stelle Dich dafür ruhig gegen eine Wand oder einen Zaun, wenn Dir das Stehen ohne Hilfe, am Anfang noch zu schwer ist.

Eine andere sehr gute Übung, ist das Fahren auf einem schmalen Streifen. Versuche zum Beispiel auf einer Straßenmarkierung oder dem Bürgersteig zu balancieren, ohne abzukommen. Wenn Dir das irgendwann zu einfach ist, kannst Du es zum Beispiel auf einem Baumstamm versuchen.

Übrigens: Diverse Tricks, werden Dir ebenfalls helfen Dein Gleichgewicht zu schulen. Im nächsten Tipp gehen wir weiter darauf ein.

9. Tricks zur besseren Beherrschung des Bikes

Damit Du eine optimale Bike-Kontrolle hast, ist es sehr sinnvoll ein paar Tricks zu lernen. Zu den Standard Tricks gehören:

Wheelie

Der Wheelie ist unserer Meinung der beste Anfängertrick. Du wirst ihn wahrscheinlich nicht auf Anhieb können, wenn Du ihn aber beherrschst, wird er Dir sehr bei der Kontrolle über Dein Bike und Deiner generellen Balance helfen.

Manual

Der Manual ist von der Ausführung ähnlich wie der Wheelie, nur dass man nicht in die Pedale tritt. Das Team von Rock My Trail erklärt Dir den Trick hier sehr gut:

Bunny Hop

Der Bunnyhop ist ein Trick, den Du unbedingt beherrschen solltest. Im Gelände wirst Du oft auf ihn zurückgreifen. Er beinhaltet den Manual, weshalb es Sinn macht diesen vor dem Bunny Hop zu erlernen. Eike von Trailtouch erklärt den Trick unserer Meinung nach perfekt:

10. Wie pflege ich mein Downhill Bike?

Der wohl am wenigsten spannende Part beim Biken, ist die Pflege Deines Downhillers. Allerdings solltest Du Dein Bike immer sauber halten, damit sich auf Dauer kein Dreck an Deinem Bike festsetzen kann. Hartnäckiger Schmutz kann im schlimmsten Fall nämlich die Funktionstüchtigkeit Deines Bikes einschränken.

Wir empfehlen Dir Dein Bike nach jedem Gebrauch kurz mit Wasser abzuspülen. Dann kann sich der Dreck gar nicht erst festsetzen.
Der einfachste Weg dafür ist der Gang zur nächsten Tankstelle. Die allermeisten bieten die Möglichkeit, einen Hochdruckreiniger zu nutzen. Dabei solltest Du allerdings auf die Härte des Wasserstrahls achten, da dieser, wenn er zu stark ist, Teile an Deinem Bike beschädigen könnte.
Eine Alternative zum Hochdruckreiniger ist ganz einfach ein Schwamm und warmes Wasser. Damit beschädigst Du beim sanften Umgang garantiert nicht Dein Fahrrad.

Es gibt spezielle Reinigungssprays, die Du zusätzlich benutzen kannst. Diese musst Du aber nicht nach jeder Fahrt nutzen, es reicht etwa einmal pro Monat.

Fazit

Wie Du wahrscheinlich gemerkt hast, gibt es viele Faktoren, auf die Du vor Deiner Fahrt achten solltest. Wenn aber alle 10 Tipps beherzigst, steht dem Einstieg in den Downhill Sport, nichts mehr im Weg!. Was Du aber niemals vergessen solltest ist, dass Downhill Biking ein Extremsport ist. Fange unbedingt auf Abfahrten an, die Du Dir zutraust. Wenn Du Dir mit einer Strecke unsicher bist, überlege lieber zweimal, ob Du schon dafür bereit bist.
Viel Spaß beim Biken!

Weiterführende Quellen

Hier haben wir Dir noch einige weiterführende Links und Apps herausgesucht.

Diese zwei Apps eignen sich ideal um Trails, also Mountainbike Strecken, in Deiner Nähe ausfindig zu machen:

Trailforks

Unser klarer Favorit, was die Trailsuche angeht, ist Trailforks. Mit der App wirst Du garantiert neue Strecken in Deiner Umgebung finden. Insgesamt gibt es schon über 200.000 verzeichnete Trails, und es kommen ständig neue dazu. Zusätzlich zeigt es alle offiziellen Bikeparks in Deiner Nähe an.
Ein tolles Feature wie wir finden, ist die Möglichkeit seine eigenen Trails zu hinterlegen und für andere Nutzer zugänglich zu machen.

Strava

Mit Strava haben wir persönlich noch keine Erfahrungen gemacht, die App ist auch vorwiegend gedacht, um die zurückgelegte Strecke zu messen und auszuwerten. Allerdings gibt es auch ein Verzeichnis von Touren und Trails.

Wenn Du auf der Suche nach einem Bikepark in Deiner Nähe bist, empfehlen wir Dir diese Seiten:

Leo Graf

Leo Graf

Leo ist immer auf der Suche nach neuem und würde am liebsten die ganze Welt bereisen. Außerdem ist er sehr sportbegeistert, vor allem das Mountainbiken hat es Ihm angetan. Mit 11 Jahren hat Leo auf einem klassischen Hardtail Bike angefangen, mit 15 Jahren zog es Ihn aber immer mehr in Richtung Downhill und Freeride.View Author posts

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