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Camping für Anfänger: Mit diesen Tipps gelingt’s!

Camping für Anfänger: Wohnwagen am Campingplatz
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Du möchtest unbedingt mal Camping ausprobieren? Auf unserer Seite findest Du alle Informationen und Tipps zum Camping für Anfänger.

Wir erklären Dir was Camping überhaupt ist, wie Du an Deine Planung ran gehst und was Du alles zum Campen brauchst. Des Weiteren erfährst Du, wie Du Dich während der Fahrt und am Stellplatz richtig verhältst und erhältst noch einige nützliche Hilfsmittel an die Hand.

Das Wichtigste in Kürze

  • Du bist beim Camping nicht zwingend auf Erfahrung angewiesen
  • Camping kann kostengünstig sein
  • Es ist vielseitig, abwechslungsreich und kann auf der ganzen Welt durchgeführt werden.
  • Diese Urlaubsform kann in Zelten, Wohnwägen oder Reisebussen erfolgen.
  • Der Bezug zur Natur ist auf jeden Fall eine Erfahrung wert.

Was genau ist Camping?

Camping oder Campen bedeutet Urlaubmachen in der Natur und ist eine eigene Form des Tourismus. Dabei übernachten Menschen in einem Zelt, Wohnwagen, Wohnmobil oder umgebauten Van in naturnahen Umgebungen. Die Übernachtung kann dabei auf einem extra dafür vorgesehenen Camping- oder Rastplatz erfolgen. Aber auch Campen in freier Natur – sogenanntes Wildcampen – ist nicht unüblich (nicht in Europa!).

Camping für Anfänger: Wohnmobil am Stellplatz

Camping ist eine sehr beliebte Urlaubsform. Während erfahrene Camper genau wissen, wie sie vorgehen müssen, wirkt Camping auf Anfänger wie ein Mysterium. Wir bringen für Dich Licht ins Dunkel!

Generell gibt es drei Formen des Campings. Die erste ist das Campen aus praktischen Gründen, bspw. als Übernachtungsmöglichkeit beim Angeln, Wandern oder Radfahren. Dann gibt es die klassischen Urlaubscamper, die bewusst ihren Urlaub mit Campen verbringen wollen. Und die dritte Form ist das sogenannte Dauercampen. Hier steht der Wohnwagen fest auf einem Campingplatz (meist ganzjährig oder mindestens halbjährig). Die Camper befinden sich dort sehr häufiger und oft auch längere Zeit und sehen dies als eine Art zweiten Wohnsitz an. [1]

Insgesamt befinden sich in Deutschland mehr als 3.000 Campingplätze, wobei die meist vertretenen, ausländischen Gäste aus den Niederlanden kommen. Der Anteil der deutschen Bürger, die sich für Camping-Urlaub entscheiden ist mit 40 Prozent (Stand 2019) relativ hoch. [2]

FunFact: Es gibt sogar Campingplätze, an denen das Wohnen im Wohnwagen offiziell erlaubt ist. Dort wird dann die Campingplatz-Adresse als offizielle Anschrift hinterlegt. Oftmals findest Du deshalb vor Ort extra Briefkästen für diese Camper vor – ähnlich wie bei einem Mehrparteienhaus.

Hintergründe: Was Du über Camping für Anfänger wissen solltest

Camping ist generell eine sehr flexible Angelegenheit. Wenn Du alles, was Du fürs Campen brauchst, bereits besitzt, kannst Du ganz schnell Deine Sachen einpacken und losfahren. Einziges Problem hierbei können fehlende Stellplätze aufgrund der Saison sein. Aber i.d.R. findet sich immer irgendwo ein Camping- oder Stellplatz mit einem freien Platz. Du musst hier nur eventuell etwas Geduld haben und Zeit für die Suche mitbringen!

Damit Du aber überhaupt an diesem Punkt ankommst, benötigt es zunächst einiger grundlegenden Kenntnisse und Ausrüstungsgegenstände. Gerade als Neuling kommen Fragen auf wie:

  • Womit soll ich überhaupt Campen?
  • Was benötige ich dafür?
  • Wie gehe ich an die Urlaubsplanung ran?
  • Was muss ich alles vor Ort beachten?

Und vieles mehr.

Viele verwirrende Fragen, die für erfahrene Camper bereits kein Problem mehr sind. Wir möchten alle Deine Fragen rund ums Camping für Anfänger beantworten und geben Dir daher für alle wichtigen Bereiche hilfreiche Informationen und Tipps mit auf den Weg.

Womit willst Du campen?

Damit Du Campen gehen kannst, benötigst Du zunächst einmal eine geeignete Schlafstätte. Sprich Du musst Dich entscheiden, ob Du ein Zelt, einen Wohnwagen oder ein Wohnmobil nehmen möchtest. Wo der Unterschied ist, erklären wir Dir jetzt.

Zelt

Ein Zelt besteht aus einer dünnen Membran-Hülle und ein paar Stangen, die das Grundgerüst bilden.[3] Es ist damit relativ leicht und gut zu transportieren. Nachteilig hierbei ist, dass es über keinerlei Isolierung verfügt. Das bedeutet, dass Du alles hörst, was rundherum passierst und auch keine vollständige Abdunkelung möglich ist. Zudem kann es im Sommer im Zelt sehr heiß und im Winter sehr kalt werden. Wenn Du die Natur aber wirklich bewusst erleben möchtest, ist dies definitiv die beste Möglichkeit.

Camping für Anfänger: Zelt

Zelte gibt es in verschiedenen Formen und Größen. Für längere Aufenthalte an einem Ort sind große Mehrpersonenzelte besser, während kleine Ein- oder Zweipersonenzelte für täglich wechselnde Standorte sinnvoller sind.

Preis

Ein absoluter Pluspunkt im Vergleich zu den anderen Camping-Möglichkeiten ist die günstige Anschaffung. Zelte gibt es bereits für wenig Geld auch einmal beim Discounter im Angebot. Allerdings benötigst Du für den Einsatz deutlich mehr Ausrüstung als bei Wohnwägen oder Wohnmobilen, da das Mobiliar dort bereits enthalten ist. Was genau Du alles brauchst, liest Du unter „Was benötigst Du an Grundausstattung?“.

Größe und Form

Zelte gibt es in verschiedenen Größen und Formen. Die Größe sollte sich danach richten, wie viele Personen in dem Zelt übernachten sollen und wie viel Platz dort zum „Leben“ verfügbar sein soll. Die Form ist Geschmackssache bzw. ebenfalls davon abhängig, wie viel Zeit Du in Deinem Zelt verbringen möchtest. Zu den gängigsten Formen zählen:

  • Tunnelzelt: Tunnel-förmiges Gebilde, das viel Raum (vor allem in die Höhe) bietet und stabil ist.
  • Kuppelzelt: Das Zelt ist am Boden rechteckig und bildet nach oben hin eine Halbkugel. Es ist leicht und günstig in der Anschaffung
  • Geodätzelt: Komplette Halbkugelform, die auch ohne Abspannung stabil stehen kann
  • Firstzelt: Dreieck-förmiges Gebilde, das viel Schlafraum bietet, aber nicht besonders stabil ist.
  • Pyramidenzelt: Das Tipi-förmige Zelt besteht aus einer Stange in der Mitte und einer Plane, die seitlich abgespannt werden muss. Ein einfaches und altbewährtes System.

Damit Du verstehst, wie die Größe und die Form vom Einsatzzweck abhängen, findest Du hier zwei Beispiele:

  1. Wenn Du allein in den Bergen wandern gehen möchtest, reicht Dir ein kleines Ein-Mann-Zelt vollkommen aus. Dabei kann sowohl ein Geodätzelt oder ein Kuppelzelt infrage kommen.
  2. Wenn Du jedoch mit zwei weiteren Personen auf einem Campingplatz zwei Wochen verbringen möchtest. Werdet Ihr bestimmt auch in dem Zelt kochen und Euch gemütlich aufhalten wollen. Daraus folgt, dass Du mindestens ein Drei-Mann-Zelt mit entsprechendem Vorraum nehmen solltest. Ein Tunnelzelt wäre dabei die geeignetste Wahl.

Willst Du noch mehr wissen, worauf Du beim Kauf eines Zeltes achten solltest, dann lies in unseren Ratgebern zu Wurfzelte oder Zwei-Personen-Zelte nach.

Voraussetzungen

Ein Zelt kann unabhängig von einem Auto oder Führerschein genutzt werden. Es kann mit dem Fahrrad, zu Fuß oder in der Bahn ähnlich wie ein normales Gepäck mitgenommen werden. Mit anderen Worten: Um ein Zelt verwende zu können, musst Du keine Voraussetzungen erfüllen!

Vor- und Nachteile eines Zeltes

Wie Du schon gemerkt hast, haben Zelte sowohl Vor- als auch Nachteile. Zur Übersicht haben wir hier für Dich die bereits genannten Vor- und Nachteile zusammengefasst und um weitere Punkte ergänzt:

VorteileNachteile
Leicht auf- und abbaubarKaum Schutz vor Geräuschen und Licht
Leicht zu transportierenKomplette Ausstattung muss extra beschafft werden
Flexible Ausflüge mit Auto möglich, da Zelt allein am Campingplatz stehen kannWeniger Komfort als bei Wohnwagen und Wohnmobil
Viele verschiedenen Formen und Größen verfügbarKaum Schutz vor unberechtigten Besuchern (Menschen wie Tiere)
KostengünstigFür sehr schlechtes Wetter und starke Stürme nicht geeignet
Kein Auto, bzw. Führerschein nötigKeine Isolierung

Wohnwagen

Wohnwägen bestehen aus einem Anhängerboden und mehrschichtigen Wänden. Dabei ist die Außenseite meist mit einem dünnen Aluminiumblech und die Innenseite mit einer Holz- oder Kunststoffschicht verkleidet. Dazwischen befindet sich eine Schaumschicht aus Kunststoff zur Isolierung.[4] Dadurch ist ein Wohnwagen im Vergleich zu einem Zelt besser isoliert und bietet durch die vorhandene Ausstattung deutlich mehr Komfort.

Camping für Anfänger: Wohnwagen

Wohnwägen gibt es in verschiedenen Größen und Ausführungen. Einige Fahrzeuge sind dabei häufig durch ihre Besitzer individuell gestaltet und grenzen sich von gängigen Werksmodellen ab.

Ausstattung

Der Umfang der Ausstattung ist nicht immer gleich und richtet sich nach der Preisklasse und vor allem der Größe des Wohnwagens. Häufig findest Du aber folgende Ausstattungen:

  • mind. eine Sitzgelegenheit, welche zu einem Bett umfunktioniert werden kann
  • ggf. ein oder mehrere feste Betten
  • Eine Küchenzeile, inklusive Spüle, Herdplatte, Kühlschrank und Aufbewahrungsschränken
  • Ein Kleiderschrank
  • Weitere Verstaumöglichkeiten in Form von Klappen oben oder unter den Sitzen
  • Ein Bad, inklusive Waschbecken, Apothekerschränkchen, Toilette und Dusche
  • Eine Gasheizung
  • Eine Wassertherme
  • Vorhänge
  • Rollos
  • Beleuchtung
  • Stromanschlüsse
  • Fernseher
  • Satellitenschüssel

Natürlich gibt es noch viel mehr. In Luxusklassen finden sich z.B. auch Backöfen oder Mikrowellen.

Größe und Typen

Vom Grundprinzip sind alle Wohnwagen das gleiche, aber dennoch unterscheiden sie sich in Form bzw. Bauweise. Dies sind die gängigen Typen:

  • Klassischer Wohnwagen
  • Zelt-Wohnwagen
  • Wohnwagen mit Klapp- oder Hubdach
  • Mini-Wohnwagen
  • Teardrop-Wohnwagen
  • Offroad-Wohnwagen
  • Airstream-Wohnwagen

Je nach Typ variiert natürlich auch die Größe. Während der kleinste Wohnwagen etwa 3 m lang, 1,7 m hoch und 1,4 m breit ist, misst der längst Wohnwagen 11,6 x 2,72 x 2,5 m.

Preis

Ein Wohnwagen kostet deutlich mehr als ein Zelt. Die Anschaffungskosten belaufen sich auf mindestens 5.000 €, wobei es nach oben keine Grenzen gibt. Der tatsächliche Preis ist dabei aber davon abhängig, über welche Ausstattung der Wohnwagen verfügt, wie groß er ist und von welchem Hersteller er ist.

Neben den Anschaffungskosten solltest Du aber auch die entstehenden Unterhaltskosten sowie die Anschaffung und den Unterhalt eines geeigneten Zugfahrzeuges mit einplanen.

Voraussetzungen

Wohnwägen sind nur in Zusammenhang mit einem zugfähigen Auto nutzbar. Das bedeutet, dass das Auto über eine Anhängerkupplung verfügen muss und für das Gewicht des Wohnwagens (beladen!) ausgelegt sein muss. Zudem benötigst Du auch in den meisten Fällen einen Anhängerführerschein. In Deutschland ist dies die Klasse BE. Damit darfst Du Anhänger über 750 kg und bis zu 3,5 t fahren. In seltenen Fällen reicht auch ein B-Klasse-Führerschein. Dabei dürfen aber der Anhänger und das Auto im beladenen Zustand nicht über 3,5 t kommen.[5]

Vor- und Nachteile eines Wohnwagens

Auch ein Wohnwagen hat diverse Vor- und Nachteile. Genau wie beim Zelt findest Du auch hier in der Übersicht die bereits genannten Vor- und Nachteile zusammengefasst und um weitere Punkte ergänzt:

VorteileNachteile
Grundausstattung vorhanden (z.B. Bett, Schrank, Küchenzeile, ggf. Bad)Führerschein (B oder BE) nötig
Flexible Ausflüge mit Auto möglich, da der Wohnwagen allein am Campingplatz stehen kannAuto mit Anhängerkupplung und ausreichend Gewicht nötig
Wetter unabhängig, da Wohnwagen isoliert und beheizbar istJe größer, desto schwerer allein zu rangieren (außer es wird ein Mover eingesetzt)
Günstiger als ein WohnmobilTeuer in der Anschaffung und im Unterhalt

Wohnmobil

Ein Wohnmobil ist ein eigenständiges Kraftfahrzeug. Es verfügt wie ein Wohnwagen über mehrschichtige Außenwände und eine wohnungsähnliche Innenausstattung. Zusätzlich bildet jedoch eine Fahrerkabine und ein eigenständiger Motorraum, wie in einem Auto den vorderen Teil eines WoMos.[6]

Camping für Anfänger: Wohnmobil

Wohnmobile gibt es in verschiedenen Größen und Ausführungen. Die größten Modelle heißen Liner.

Ausstattung

Die Ausstattung ist wie bei einem Wohnwagen aufgebaut. Der Umfang und die Qualität der Ausstattung sind ebenfalls von der Preisklasse des WoMos abhängig. Einziger unterschied hierbei sind die meist nach hinten drehbaren Sitze in der Fahrerkabine, die dann als Sessel für den Wohnraum fungieren. Zudem ist häufig eine Sitzecke mit zusätzlichen Gurten versehen, sodass mehrere Personen im Wohnmobil mitfahren können.

Größe und Typen

Auch Wohnmobile gibt es in verschiedenen Größen und Ausführungen. Die zu unterscheidenden Typen hierbei sind:

  • Kastenwagen
  • Campingbus
  • Alkoven Wohnmobil
  • Teilintegriertes Wohnmobil
  • Vollintegriertes Wohnmobil
  • Liner

Auch die Größe dieser Campingmobile variiert stark, während kleine Camping-Vans mit 4 m Länge starten, gibt es Liner, die über 10 m lang sind. Standardlängen für Camping-Busse und Kastenwagen sind 5 bis 6 m und bei teil- oder vollintegrierten sowie Alkoven WoMos sind 6 bis 7,5 m Standard. In der Höhe erreichen die höchsten Modelle auch gerne an die 3 Meter.

Preis

Ein Wohnmobil ist mit mindestens 30.000 € in der Anschaffung deutlich teurer als ein Wohnwagen oder gar ein Zelt. Dafür wird aber kein separates Zugfahrzeug benötigt. Wodurch keine weiteren Anschaffungskosten entstehen und nur ein Fahrzeug unterhalten werden muss. Auch hier sind nach oben keine Grenzen gesetzt.

Voraussetzungen

Um ein Wohnmobil fahren zu können, gilt es zu unterscheiden, welche Größe und welches Gewicht dieses hat. Für Camping-Busse und oft auch Kastenwagen die mit Gepäck und Passagieren nicht mehr als 3,5 t wiegen, reicht noch ein Führerschein der Klasse B. Sobald das Fahrzeug jedoch größer und schwerer wird, sind C1- oder sogar C-Klasse Führerscheine Notwendig. Da die großen und schweren Wohnmobile bereits als LKW gewertet werden.[5]

Vor- und Nachteile eines Wohnmobils

Auch ein WoMo ist nicht perfekt. Deshalb findest Du auch hier die bereits genannten sowie weitere Vor- und Nachteile in einer Tabelle zusammengefasst:

VorteileNachteile
Grundausstattung vorhanden (z.B. Bett, Schrank, Küchenzeile, ggf. Bad)Führerschein (B, C1 oder C) nötig
Autarker Einsatz möglich durch eigene Batterie und integrierte Wassertankszusätzliches Fahrzeug mitzuführen, wenn Flexibilität vor Ort gewünscht ist
Wetter unabhängig, da WoMo isoliert und beheizbar istJe größer, desto schwieriger findet sich ein geeigneter Stell- oder auch Parkplatz
Sehr teuer in der Anschaffung und im Unterhalt

Kaufen, mieten oder leihen?

Um auszutesten, ob Camping überhaupt etwas für Dich ist, empfehlen wir Dir, zunächst einmal die verschiedenen Optionen auszuprobieren. Dafür kannst Du Wohnwägen, Wohnmobile und Zelte im besten Fall einfach von Freunden oder Bekannten ausleihen, sie offiziell mieten oder aber auch kaufen. Da aber der Kauf, wie Du bereits erfahren hast, sehr viel Geld kostet, ist es sinnvoll, wenn Du erst die beiden anderen Methoden nutzt.

Dabei ist Leihen die günstigste Methode aber natürlich davon abhängig, ob Du überhaupt jemanden kennst der eine dieser Campingoptionen besitzt. Zudem ist es oft so, dass Camper ihr Eigentum nicht gerne anderen Personen überlassen.

Mieten ist dagegen immer eine Option. Du kannst dabei entweder die mobilen oder feststehenden Varianten wählen. Bei den mobilen Varianten suchst Du vor Ort nach privaten oder geschäftlichen Verleihern und bekommst für eine Mietgebühr den Wohnwagen, das WoMo oder ein Zelt. Zum Teil kannst Du darüber auch noch weiter Ausstattung dazu mieten. Hierbei hast Du den Vorteil, dass Du alle Campingschritte durchlaufen kannst (Anfahrt, Aufbau, Wohnen, Abbauen, Heimfahrt).

Alternativ gibt es inzwischen auf vielen Campingplätzen feststehende Übernachtungsmöglichkeiten wie Mobilheim, Hütten und Standcaravans. Diese bieten Dir zumindest schon einmal die Möglichkeit das Schlaf- und Lebensgefühl im Campingurlaub kenn zu lernen.

Camping mit Wohnmobil: Was Du beachten solltest

Was benötigst Du als Camping-Anfänger an Ausrüstung?

Bevor Du Deinen Urlaub im Zelt, Wohnwagen oder Wohnmobil antreten kannst, benötigst Du noch diverse Ausrüstung. Welche Du als Anfänger unbedingt brauchst, zeigen wir Dir jetzt.

Camping für Anfänger: Camping-Ausrüstung

Beim Camping benötigst Du sehr viel Ausrüstung. Wir zeigen Dir, was am wichtigsten ist.

Ausstattung für Zelte:

Ausstattung für möblierte Campingmobile:

  • Bettwäsche
  • Flüssigkeiten für Campingtoilette
  • Gasflasche(n)
  • Wasserwaage

Generelle Ausstattung:

  • Camping-Geschirr (Gläser, Teller, Besteck aus Plastik)
  • Kochutensilien (Töpfe, Pfannen, Küchenbesteck)
  • Kopfkissen
  • Spülwanne
  • Wasserkanister
  • Kabeltrommel
  • Stomadapter

Vorzeltzubehör:

  • Vorzelt oder Zeltplane
  • Heringe
  • Hammer
  • Abspannseile

Natürlich gibt es noch viel mehr Ausrüstung, die sich im Laufe der Zeit als gut erweist. Aber als Camping-Neuling sind dies auf jeden Fall die wichtigsten Dinge.

Wohin soll Deine Reise gehen?

Nun nachdem Du Dich für eine Campingoption entschieden hast und auch weißt, welche Ausrüstung Du zwingend benötigst, geht es nun an die konkrete Reiseplanung. Am besten setzt sich hierfür Deine ganze Familie zusammen, damit auch allen das zukünftige Reiseziel gefällt.

Was musst Du bei Deiner Reiseziel-Planung beachten?

Für die Planung Deiner ersten Campingreise gibt es 7 Punkte, die Du berücksichtigen solltest. Dies sind sie:

  • Verbringe doch eine „Schnupper“-Nacht direkt bei Dir zu Hause (z.B. im Garten), um überhaupt ein Gefühl dafür zu bekommen.
  • Plane Deine ersten Reiseziele in Deutschland oder in Österreich ein. Dort kannst Du Dich im Notfall sicher verständigen und musst Dir keine Sorgen bezüglich anderer Campingausrüstung (z.B. Stromadapter, Gasflaschen) machen.
  • Lange Tagesetappen solltest Du vermeiden. Dies vermeidet unnötigen Stress und Du kannst mehr Zeit an Deinem Urlaubsort genießen.
  • Plane Gebiete ein, wo die Strecken eher gerade und breit sind. D.h., dass Du Serpentinen wie in Italien erst einmal meiden solltest.
  • Damit es nicht zu kalt oder nass wird, plane Deine Reise eher im Sommer ein, wo es warm und die Regenwahrscheinlichkeit geringer ist
  • Sobald Du ein paar Reiseziele in der näheren Wahl hast, lies Dir die offiziellen Regelungen und Einreisebedingungen durch (z.B. Ausweispflicht an Grenzkontrollen, eingeschränkte Straßennutzung wie in Österreich). Dadurch vermeidest Du, böse Überraschungen vor Ort oder auf dem Weg dorthin.

Willst Du wild oder auf einem Campingplatz bzw. Stellplatz campen?

Neben dem Reiseziel musst Du natürlich auch überlegen, wo genau Du übernachten möchtest. Damit meinen wir, Du musst Dir überlegen, ob Du auf einem WoMo-Stellplatz oder Campingplatz übernachten möchtest oder irgendwo in der Wildnis campen möchtest.

Campingplätze

Campingplätze sind meist ein eingezäuntes, privates Grundstück. Dort musst Du Dich offiziell Anmelden und kannst dann gegen eine Gebühr (abhängig von Saison, Personenzahl und Platzbedarf) einen Standplatz belegen. Solche Plätze verfügen über Strom- und ggf. Wasseranschlüsse sowie Sanitärgebäude, kleine Shops für Lebensmittel und Campingbedarfsartikel und Entsorgungsmöglichkeiten von Chemietoiletten. Oftmals finden sich auch Restaurants und weitere Freizeiteinrichtungen auf dem Gelände.

Für die Anreise gibt es fest vorgeschriebene Zeiten (häufig zwischen 7 und 13 Uhr und 15 bis 22 Uhr) und eine Reservierung ist i.d.R. auch möglich. Zudem erlauben die Platzregeln meist den Aufbau von Vorzelten, was auf anderen Flächen nicht erlaubt ist. Darüber hinaus gibt es auch extra ausgewiesene Grasflächen, wo Zelte aufgebaut werden dürfen.

Tipp: Wenn Du mit der Familie unterwegs bist, prüfe wie kinderfreundlich die Angebote am gewünschten Campingplatz sind. Oder wenn Du einen Hund dabeihast, prüfe unbedingt, ob diese auf dem Campingplatz überhaupt erlaubt sind.

Wohnmobil-Stellplätze

WoMo-Stellplätze sind meist eine Art Parkplatz für autarke Camper, auf denen Wohnwagen und vor allem Zelte meist nicht erlaubt sind. Die Nutzung dieser Plätze ist meist kostenlos oder zumindest sehr kostengünstig. Sie sind für kurze Aufenthalte konzipiert und verfügen, wenn überhaupt über Strom- und Wasseranschlüsse, eine Entstörungsstelle für Chemietoiletten und Abwasser sowie ggf. ein kleines Sanitärgebäude. Die An- und Abreise ist rund um die Uhr möglich.

Wildcampen

Vom Wildcampen wird gesprochen, wenn Du an Stellen übernachtest, die nicht offiziell dafür ausgeschrieben sind. Diese Methode wird sehr gerne genommen bei längeren Wanderungen und Radtouren in der Natur oder bei Outdoor-Roadtrips. Da Wildcampen häufig verboten ist, musst Du Dich vor Beginn Deiner Reise unbedingt mit den geltenden Regeln auseinandersetzten. In Deutschland gilt generell ein Wildcamping-Verbot. Jedoch gibt es auch inzwischen ein paar wenige ausgewiesene Stellen (z.B. im Schwarzwald) wo Wildcampen erlaubt ist.

Generell gelten für Wildcampen ein paar wichtige Regeln[7]:

  1. Naturschutzgebiete sind absolut tabu.
  2. Bleibe nur kurze Zeit an einem Ort (siehe örtliche Regelungen).
  3. Stelle nur wenige Zelte an einer Stelle auf.
  4. Offenes Feuer (sofern erlaubt) sollte nur an geeigneten Stellen entfacht und auch wieder gelöscht werden.
  5. Müll muss zwingend bei Abreise mitgenommen werden.
Hinweis: Bitte informiere Dich ganz genau, welche Regeln in welchem Gebiet gelten. Und halte diese auch zum Schutz der Natur und der dort lebenden Menschen ein!

Was musst Du vor Deiner Fahrt tun?

Nachdem das Reiseziel und die möglichen Stellmöglichkeiten abgeklärt, ggf. sogar reserviert sind, geht es nun an die konkrete Vorbereitung der Fahrt. Dazu gilt, dass Du Dich zunächst mit Deinem neuen Fahrzeug bzw. der neuen Ausrüstung vertraut machst. Zudem gilt es zu überlegen, was Du einpacken musst und wie Du dieses richtig verstaust.

Camping für Anfänger: am Campingplatz

Bevor Du losfährst, gibt es noch einige Dinge, die es zu tun gibt, damit Du sicher und stressfrei am Campingplatz ankommst. Welche das sind, erfährst Du jetzt.

Fahrzeugprüfung

Die Fahrzeugprüfung ist, egal ob Du mit dem Auto, einem Wohnmobil oder gar einem Fahrrad unterwegs sein wirst, der erste Schritt der Vorbereitung. Hierbei solltest Du Dich, sofern Du das Fahrverhalten noch nicht kennst, das Fahrzeug zunächst ausprobieren. Bist Du Dir dabei unsicher, kannst Du dies auf einem Verkehrsübungsplatz oder Rastplatz ausprobieren oder Dir bspw. in einem extra Fahrtraining (z.B. vom ADAC) zeigen lassen, wie es richtig geht.

Um die Funktionsfähigkeit sicherzustellen, solltest Du alle Flüssigkeiten im Motorraum auffüllen, den Reifendruck, den Zustand der Reifen sowie die Funktionsfähigkeit der Batterie überprüfen. Wenn Du einen Reisebus oder einen Wohnwagen hast, solltest Du auch unbedingt prüfen, wie voll Deine Gasflasche ist, ob der Betrieb von Herd, Ofen und Kühlschrank in Ordnung ist und ob die Pumpe des Wasserhahns funktioniert. Ebenfalls wichtig, überprüfe die Beleuchtung und damit auch den KFZ-Anschluss bei einem Wohnwagen auf vollständige Funktion.

Tipp: Schließe Deinen Wohnwagen oder Dein Wohnmobil ein oder zwei Tage vor der Abfahrt am Strom an. Dadurch kannst Du die Elektrik leichter prüfen und auch den Kühlschrank vorher schon runterkühlen. Vergiss aber vor der Abfahrt nicht, das Kabel wieder abzuziehen!

Mit Ausstattung und Nutzung vertraut machen

Gerade Wohnmobile und Wohnwägen, verfügen über Schalter und Bedienelemente, die Du möglicherweise zuvor noch nie gesehen hast. Mache Dich daher unbedingt mit allen Elementen vor Fahrtbeginn vertraut. Diese Dinge solltest Du dabei anschauen:

  • Aktivierung der Zusatzbatterie in einem WoMo (sofern kein Stromanschluss verfügbar ist)
  • Entleerung und Nutzung einer Campingtoilette
  • Entleerung und Befüllung eines Wassertanks
  • Ein-/Ausschalten von Gasheizung und Gasherd
  • Anschluss für Strom und Gas am Fahrzeug finden
  • Bedienung der Markisen
  • Befestigungsmöglichkeiten für Vorzelte o.ä. kennenlernen
  • Verfügbarkeit von Unterleg- und Auffahrkeilen prüfen (und ggf. ausprobieren)

Was solltest Du alles einpacken?

Fürs Campen gilt generell: Packe nicht zu viel ein! Denn jedes Ding mehr bedeutet zusätzliches Gewicht. Dies beginnt bereits bei der Grundausstattung, die wir Dir bereits vorgestellt haben. Auch diese, sollte auf die tatsächliche Personenzahl angepasst sein. Z.B. meinen wir damit, dass Du nur zwei Stühle benötigst oder zwei (max. vier) Geschirrsets, wenn Ihr auch zwei Personen seid.

Für Kleidung gilt:

  • Nimm nicht zu viel mit (max. für 10 Tage) – Du kannst auch vor Ort ein paar Stücke waschen
  • Bequeme Kleidung ist wichtiger als schicke Kleidung
  • Berücksichtige das Zwiebelprinzip, sodass Du für alle Temperaturen gut gerüstet bist. D.h.: Nehme sowohl dicke als auch leichte Kleidung mit.
  • Nimm sowohl eine Regen-, als auch eine Windjacke mit
  • Sind niedrige Temperaturen zu erwarten, packe ggf. Mütze, Schal und Handschuhe ein
  • Bei höherer Sonnenwahrscheinlichkeit solltest Du Sonnenbrille und Sonnenhut mitnehmen.

Bei Schuhen empfehlen wir Dir, dass Du ein Paar Wanderschuhe, bequeme Turnschuhe und Badeschlappen einpackst.

Dies sind weitere Dinge, die wir für Deine Packliste empfehlen:

  • Lebensmittel wie Gewürze, Essig, Öl, Konserven, Snacks
  • Etwas zum Trinken
  • Medizinische Grundausstattung und Erste-Hilfe-Set
  • Mückenspray
  • Sonnencreme
  • Toilettenartikel: Duschgel, Shampoo, Deo, Zahnbürste, Zahnpasta, Toilettenpapier, Föhn, Haarbürste
  • Waschlappen, Handtücher
  • Beutel für Dreckwäsche
  • Ohrstöpsel
  • Augenmaske
  • Rucksack mit Regenschutz
  • Taschenmesser (vor allem beim Zelten)
  • Taschenlampe/Stirnlampe
  • Batterien
  • Feuerzeug
  • Spülutensilien: Spülmittel, Spültuch, Schwamm, Trockentuch
  • Dosenöffner
  • Flaschenöffner
  • Gesellschaftsspiele gegen die Langeweile
  • Buch oder E-Book-Reader
  • Handy und Ladegerät
  • Personalausweis oder Pass
  • Führerschein
  • Zahlungsmittel: Bargeld, EC-, Kreditkarten, Kleingeld (für Maut, Waschautomat, …)
  • Unterlagen für Reiseroute, Standplätze und Versicherungen
Tipp: Erstelle Dir am besten für Deine Campingreisen eine Packliste. Diese kannst Du immer wieder benutzen und auch bei Bedarf anpassen. So kannst Du sicherstellen, dass Du nichts vergisst.

Fahrzeug richtig beladen und sichern

Nun nachdem Du weißt, was Du alles mitnehmen musst, geht es darum, wie Du Dein Gepäck richtig im Wohnwagen, Wohnmobil oder Auto verstaust. Generell gilt hierfür, dass Du keinesfalls das zulässige Gesamtgewicht überschreiten darfst. Dabei solltest Du beachten, wie viel das Leergewicht ist und wie viel mit den zu transportierenden Personen sowie dem Reisegepäck zusammenkommen darf. Hierzu empfehlen wir Dir, dass die Toiletten sowie das Abwasser zu Fahrtbeginn geleert und der Wassertank nur teilweise befüllt ist. Das spart Gewicht ein.

Bei Überschreitungen des Gewichts können Geldstrafen oder sogar ein vorläufiges Weiterfahrverbot folgen. Daher ist es sinnvoll, dass Du vor Fahrtbeginn, mit Deinem Fahrzeug auf eine ‚Waage fährst. Dies kannst Du entweder bei einem Abfallentsorger, einer Zollstelle oder an einer anderen geeigneten Stelle machen. Es gibt zwar auch mobile KFZ-Wagen, dies sind aber relativ teuer.

Für das Beladen Deines Wohnwagens oder Wohnmobils gilt, dass schwere Lasten in Bodennähe verstaut werden sollen, während leichtes Gepäck nach oben kommt. Dies sorgt dafür, dass der Schwerpunkt des Fahrzeugs unten liegt und dadurch stabiler fährt. Zudem sollte die Gewichtsverteilung relativ gleichmäßig (beim Wohnwagen etwas mehr zur Achse) erfolgen.

Damit bei der Fahrt nichts klappert, kaputtgehen oder gar durch die Gegend fliegen kann, solltest Du auch auf die richtige Sicherung achten. Nutze hierfür z.B. rutschfeste Unterlagen, Klemmstangen, Spanngurte oder Schaumstoffe zum Schutz. Überprüfe zudem, dass alle Fenster korrekt geschlossen sind.

Wichtig: Achte beim Einpacken darauf, dass Du Dinge wie Warnweste, Warndreieck, Wagenheber und Verbandskasten leicht erreichst. Denn im Notfall hast Du nicht die Zeit, Dein ganzes Gepäck erst zu durchsuchen.

Regelungen zum Reiseziel prüfen

Wenn Du auf Deiner Reise in ein anderes Land fährst (oder auch nur durchfährst), musst Du eventuell andere Verkehrsregeln einhalten. Darum informiere Dich vorher über folgende Dinge:

  • Wird eine Vignette benötigt?
  • Gibt es Mautstrecken?
  • Welche Artikel darf ich in welchen Mengen ein- und ausführe (z.B. Zigaretten oder Alkohol)?
  • Welche Geschwindigkeitsbegrenzungen gelten?
  • Sind irgendwelche Strecken für mein Fahrzeug (z.B. einen Wohnwagen) gesperrt?
  • Muss ich meinen Fahrradgepäckträger durch eine extra Warntafel kennzeichnen?
  • Wie viele Warnwesten werden benötigt (eine pro Auto oder pro Fahrer)?
  • Dürfen Tiere (z.B. Hunde) mit einreisen? Wenn ja, welche Vorschriften gelten hierfür (z.B. Impfpass oder Maulkorbpflicht)?

Was gibt es während der Fahrt zu beachten?

Wichtig bei der Fahrt ist, dass Du Dich an geltende Regeln hältst, und entspannt und sicher am Ziel ankommst. Diese 3 Punkte solltest Du dabei beachten.

Camping für Anfänger: mit dem Wohnmobil auf der Fahrt

Bei unseren Tipps für Camping für Anfänger zeigen wir Dir auch, was Du bei der Fahrt in den Campingurlaub beachten solltest.

Entspanntes Fahren

Solltest Du Dich für längere Fahrten entschieden haben, vergiss nicht regelmäßig Pausen zu machen. Sinnvoll ist zudem auch ein Fahrerwechsel, wenn mehrere Fahrer vorhanden sind. Des Weiteren solltest Du regelmäßig auf die Staumeldungen hören, damit Du Staus rechtzeitig ausweichen kannst und somit Stress vermeidest.

Angepasstes Fahren

Halte Dich an die erlaubten Geschwindigkeiten. In Deutschland gilt mit Wohnwagen außerorts 80 km/h. Eine Ausnahme bildet dabei die 100 km/h-Genehmigung. Beachte aber, dass diese nur gültig ist, wenn Fahrzeug und Wohnwagen die entsprechenden Voraussetzungen erfüllen. Die Plakette hierfür kannst Du Dir bei Deiner KFZ-Zulassungsstelle ausstellen lassen.

Gerade mit dem Wohnwagen solltest Du zu schnelles Fahren vermeiden, da dieser sich aufschaukeln und dadurch ausbrechen kann. Ein Unfall, ist damit dann leicht möglich.

Beachte Verkehrsschilder, die für Gespanne oder 3,5-Tonner gelten. Diese gelten dann nämlich auch für Dich, wenn Du mit einem großen WoMo oder einem Wohnwagen unterwegs bist.

Vertraue keinem Navi

Navigationsgeräte sind inzwischen ein gängiger Reisebegleiter. Jedoch berücksichtigen die meisten Navis die geltenden Beschränkungen für WoMos ab 3,5 Tonnen oder Wohnwägen nicht in ihrer Routenführung. Hierfür gibt es jedoch auch inzwischen spezielle Navis, die für etwas mehr Geld verfügbar sind.

Dennoch gilt, dass Navis nicht perfekt sind. Oft sind nicht alle Strecken enthalten oder auf dem neusten Stand. Daher solltest Du unbedingt auch eine gedruckte Papierkarte mitführen und Deine Route regelmäßig überprüfen.

Was musst Du am Zielort tun?

Wie wir anfangs erklärt haben, kannst Du Dein Lager entweder in der Wildnis, auf einem Wohnmobil-Stellplatz oder Campingplatz aufschlagen. Wie Du Dich generell beim Wildcampen zu verhalten hast, haben wir Dir bereits erklärt. Das bedeutet, dass unser Fokus nun auf die anderen beiden Optionen gelegt wird. Dabei gilt, dass es einige Punkte gibt, die sowohl für WoMo-Stellplätze als auch Campingplätze gelten, aber auch dass es für Campingplätze mehr zu beachten gibt.

Deshalb beschreiben wird Dir nachfolgend, wie Du Dich auf einem Campingplatz zu verhalten hast und vernachlässigen die Erwähnung von Wohnmobil-Stellplätzen.

Camping für Anfänger: Zelte am Campingplatz

Am Campingplatz, Stellplatz oder dem gewählten Ort zum Wildcampen angekommen, geht es an das „richtige“ Campen. Wir erkllären Dir daher, welche Regeln an Standplätzen gelten, wie Du Dein Fahrzeug aufbaust und wie Du es Dir schmecken lässt.

Standplatz-Suche

Am Zielort angekommen, meldest Du Dich zunächst an der Rezeption des Campingplatzes an. Dort bekommst Du entweder einen konkreten Platz zugewiesen oder darfst Dir selbst einen aussuchen. Im zweiten Fall solltest Du einmal über den Campingplatz laufen und Dir die freien Plätze gründlich anschauen. Achte bei Deiner Auswahl besonders auf diese Aspekte:

  • Ein reiner Sonnenplatz bedeutet möglicherweise hohe Temperaturen in Deinem Campingmobil. Schattenplätze sind hingegen kälter.
  • Der Boden sollte relativ eben sein oder ein gut auszugleichendes Gefälle aufweisen.
  • Grasflächen bedeuten weniger Dreck bei Regen als trockene Erdflächen.
  • Ein Platz bei Sanitäranlagen bedeutet rund um die Uhr ein reges Treiben und kann daher störend sein.
  • Der Stellplatz sollte ausreichend groß sein (i.d.R. sollen Auto und Wohnwagen oder Wohnmobil sowie ein Vorzelt Platz haben).
  • Hecken am Stellplatz bieten vor allem für Zelte einen guten Windschutz (abhängig von der Windrichtung).

Aufbau

Nun nachdem Du Deinen Standplatz hast, geht es an das Aufbauen bzw. das Aufstellen. Für die Ausrichtung gilt, beachte Deine Ausstiegsseite aus Wohnwagen oder Wohnmobil und orientiere Dich an der Parkrichtung Deiner direkten Nachbarn. Um Deine und ihre Privatsphäre zu schützen, empfehlen wir Dir, Dich nicht so hinzustellen, dass ihr Vorzelt an Vorzelt steht. Sondern Du entweder quer dazu stehst oder im besten Fall mit der geschlossenen Fahrzeugwand angrenzt. Wichtig dabei ist, dass Du unbedingt Deine Stellplatzgrenzen einhältst und nicht zu nahe „parkst“.

Nachdem die Ausrichtung geklärt ist, geht es um das Justieren. Dafür ist es hilfreich, wenn Du eine Wasserwaage verwendest. Diese zeigt Dir an, wo Du Dein Fahrzeug ausgleichen musst. Den Ausgleich nimmst Du in der Regel mit Auffahrkeilen vor. Dafür platzierst Du diese dort, wo am Ende die Reifen des Fahrzeugs stehen sollen. Anschließend fährst Du das WoMo oder den Wohnwagen so weit darauf, bis dieses richtig ausgerichtet ist. Danach fixierst Du diese Position mit Unterlegkeilen.

Beim Wohnwagen kannst Du zudem mit dem Stützrad die Neigung des Wohnwagens nach vorne und hinten variieren. Ist die Ausrichtung abgeschlossen, lässt Du noch die Stützen (z.B. mit einer Kurbel) an Wohnwagen und Wohnmobil runter. Damit ist Dein Fahrzeug einsatzklar. Wenn Du möchtest, kannst Du nun auch ein Vorzelt aufbauen oder Deine Markise ausklappen.

Warnung: Betrete einen Wohnwagen nie, wenn er nicht am Auto befestigt ist oder durch Stützen abgesichert ist. Ansonsten kann er durch Dein Gewicht nach hinten kippen!

Hast Du statt einem Wohnwagen oder ein Wohnmobil ein Zelt dabei, gilt auch hier, die Abstandsregel zu den Nachbarn. Darüber hinaus solltest Du bei windigen Gegenden versuchen, Deine Rückwand so auszurichten, dass diese durch bspw. eine Hecke geschützt wird. Damit Dein Zelt stabil im Boden verankert ist, solltest Du Deine Heringe im 45-Grad-Winkel einschlagen. Beim Aufbau gilt, dass Du im besten Fall nach Anleitung vorgehst und darauf achtest, dass Reißverschlüsse nicht unter Spannung stehen.

Ist der Aufbau abgeschlossen, kannst Du Dich innen komplett einrichten.

Campingplatzordnung lesen und einhalten

Bei Deiner Ankunft wirst Du mit Sicherheit auf die sogenannte Campingplatzordnung hingewiesen. Dort geregelt sind die Nutzungsvereinbarungen für einen Standplatz auf diesem Campingplatz. Dort findest Du zudem die geltenden Ruhezeiten, die vorgeschriebene Mülltrennung, mögliche Grillverbote oder -gebote sowie andere dort geltenden Regeln. Bei Missachtung dieser Regeln kann Dir ein Hausverbot drohen. Daher bemühe Dich im Sinne der anderen Gäste, aber auch in Deinem eigenen Sinne darum, die geltenden Regeln einzuhalten.

Verhaltensregeln am Campingplatz

Neben den festgeschriebenen Regeln in der Ordnung eines Campingplatzes gibt es auch einige ungeschriebene Verhaltensregeln. Damit ist eine gute Beziehung zu Camping-Nachbarn garantiert. Dieses Verhalten solltest Du dabei zeigen:

  • Grüßen ist das A und O für eine gute Grundstimmung.
  • Auch Smalltalk ist bei Campern häufig gerne gesehen. Respektiere aber auch, wenn das nicht jeder mag.
  • Biete Deine Hilfe an. Diese wird gerne angenommen, wenn bspw. ein Wohnwagen händisch auf Keile geschoben werden muss.
  • Verhalte Dich rücksichtsvoll. Das bedeutet, achte beim Grillen darauf, dass Dein Nachbar nicht im Rauch versinkt oder verhalte Dich auch unabhängig von Ruhezeiten nur so laut, wie es unbedingt notwendig ist.
  • Verlasse Sanitärräume ordentlich. Dazu gehört z.B. dass Du nach dem Duschen den Boden abziehst, Deine Haare aus dem Abfluss entfernst und Zahnpasta-Reste aus dem Waschbecken wischst.
  • Hinterlasse keinen Müll, sondern versuche auch wie zu Hause auf Mülltrennung und korrekte Entsorgung zu achten.

Essen

Im Gegensatz zu Hotelurlauben, bist Du bei Campingurlauben selbst für Dein Essen verantwortlich. Das bedeutet, dass Du im Wohnwagen, Wohnmobil oder Zelt kochen und auch Deine Lebensmittel unterbringen musst. Da hierbei der Platz sowie die zur Verfügung stehenden Küchenutensilien stark eingeschränkt sind, gilt es einfache Gerichte zu planen.

Je nachdem, wie Du Deine Reise gestaltet hast, kannst Du entweder regelmäßig vor Ort einkaufen gehen (z.B. am Campingplatz selbst oder in der nächsten Stadt) oder musst von vornherein alles Nötige mitnehmen. Generelle Basislebensmittel hierbei:

  • (Instant)Kaffee
  • Teebeutel
  • Essig, Öl
  • Salz, Zucker, Pfeffer
  • Nudeln, Reis
  • Tomatendosen
  • Konservendosen
  • Milch
  • Brot
  • Wurst, Käse

Hinsichtlich der Lagerung gilt es zu unterscheiden, ob Du Kühlmöglichkeiten hast oder nicht. Ist dies nicht der Fall, solltest Du Lebensmittel nutzen, die nicht gekühlt werden müssen und länger haltbar sind. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn Du mit dem Zelt wild campst. Mit dem Zelt auf dem Campingplatz hast Du häufig verschiedene Möglichkeiten der Kühlung:

  • Eine eigene elektrische Kühlbox, die mit Strom betrieben wird.
  • Eine einfache Kühlbox, für die Du Deine Kühlakkus regelmäßig im Campingshop in die Tiefkühlung legen kannst.
  • Vom Campingplatz zur Verfügung gestellte Kühlmöglichkeiten.

Abwasser entsorgen und Toilette entleeren

Benutzt Du Deine Campingtoilette, sowie Dein Wasser im Wohnwagen oder Wohnmobil, musst Du beides natürlich regelmäßig entsorgen. Dies kannst Du an dafür gekennzeichneten Stellen am Campingplatz tun. Wir empfehlen Dir dabei, nicht zu lange zu warten, da sonst unangenehme Gerüche entstehen können und die Tanks immer schwerer werden.

Wenn Du aber eine Campingtoilette mit Chemikalien benutzt, empfehlen wir Dir eine Entleerung frühestens, wenn dreiviertel des Tanks voll sind oder Du Deinen Aufenthalt beenden möchtest. Grund dafür ist, dass die chemischen Flüssigkeiten relativ teuer sind.

Urlaub genießen

Der wichtigste Punkt beim Campen ist aber immer noch: Spaß haben! Genieße Deinen Urlaub, freu Dich der Natur nahe zu sein, probiere neue Dinge aus und lass einfach die Seele baumeln. Verbringt Zeit zusammen oder genieße das Allein sein.

Wohnwägen in verschiedenen Ausführungen

Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub! Damit Du ganz schnell wieder los kannst, solltest Du immer Deine Campingausrüstung und Dein Fahrzeug oder Zelt ordentlich halten und sicher unterbringen.

Was musst Du tun, wenn Du wieder zu Hause bist?

Ist der Urlaub vorbei und Du wieder zu Hause angekommen, solltest Du Deine Ausrüstung reinigen und warten. Dazu gehört, dass ein Wohnwagen sicher und geschützt abgestellt wird und Zelte vor der Einlagerung ggf. noch getrocknet werden. Sowohl für Wohnwagen als auch Wohnmobile gilt, dass es Ihnen guttut, wenn sie trocken untergebracht werden. Daher lohnt es sich, bspw. bei Bauern in der Umgebung anzufragen, ob Du Dein Fahrzeug dort in einer Scheune unterstellen kannst.

Denn gerade für Wohnwägen benötigst Du einen festen Standplatz, da diese nur zwei Wochen auf einem regulären Parkplatz stehen dürfen.

Gut zu wissen: Hilfsmittel für Camper

Für die Platzsuche gibt es inzwischen viele Internetseiten, Apps und Bücher. Diese hier können wir Dir empfehlen:

  • ADAC:
      • Campingführer: bewertet verschiedenen Campingplätze in Deutschland/Nordeuropa oder Südeuropa und ermöglicht Rabatte vor Ort
      • Stellplatzführer: stellt verschiedene Stellplätze sowie Entsorgungsstellen in Europa vor.
      • Reiseführer: enthält Sightseeing-Tipps, eine Klappkarte und ist für verschieden Städte und Länder erhältlich
      • Yes we camp!: Unter diese Rubrik bietet der ADAC verschiedene Camping-Guides sowie extra Campingplatzempfehlungen für Familien in Büchern an
      • Routenplaner: individuelle Routenplanung möglich – unter Berücksichtigung von Camper-Beschränkungen.
      • Pincamp: Online-Suchportal für Campingplätze
  • DCC – Deutschlands Camping Club:
      • Campingführer: Vorstellung von Campingplätzen in Europa
      • Stellplatzführer: Vorstellung von Stellplätzen in Europa
      • Reiseführer: enthält Sightseeing-Tipps, eine Klappkarte, ist für verschieden Städte und Länder erhältlich und auch extra für WoMo-Touren verfügbar
  • Park4Night: App bzw. Onlineanwendung zur Suche von Stellplätzen weltweit, basierend auf Weiterempfehlungen andere Camper
  • Promobil Stellplatz-Radar: App zur Suche von Stellplätzen weltweit, basierend auf Weiterempfehlungen andere Camper
  • Google Maps: schnelle Übersicht über Camping- oder Stellplätze in einem gewünschten Gebiet

Fazit

Camping ist auch für Anfänger geeignet. Natürlich macht die Erfahrung das Campen leichter, ist aber nicht zwingen notwendig. Wenn Du die hier aufgezeigten Tipps und Hinweise beachtest, kannst Du ohne Probleme sowohl im Zelt, Wohnwagen oder Wohnmobil campen gehen.

Weiterführende Links und Recherchequellen:

Wie Du einen Wohnwagen ausrichtest kannst Du Dir hier anschauen:

Auch für die Ausrichtung deines Wohnmobils haben wir für Dich ein Video herausgesucht:

[1] Wikipediaeintrag über Camping

[2] Statistische Zahlen zum Campingtourismus

[3] Wikipediaeintrag über Zelte

[4] Wikipediaeintrag über Wohnwägen

[5] Notwendige Führerscheine

[6] Wikipediaeintrag über Wohnmobile

[7] Regeln zum Wildcampen

Katja Grund

Katja Grund

Katja recherchiert vor größeren Produktanschaffungen erst, bevor sie kauft. Damit auch andere von ihrem Wissen profitieren können, gibt sie dieses in Form von Testberichten und Ratgeberseiten weiter. In Ihrer Freizeit geht sie gerne Klettern und zum Campen.View Author posts

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